Thyssenkrupp bekommt unverhofft Rückenwind aus Fernost: Der indische Stahlriese Jindal Steel International will über zwei Milliarden Euro in die kriselnde deutsche Stahlsparte pumpen – und dabei sogar die grüne Transformation vorantreiben. Was nach jahrelangem Gezerre um Arbeitsplätze und Standortschließungen wie ein Befreiungsschlag klingt, könnte tatsächlich die Wende für den Traditionskonzern einläuten. Doch kann das Angebot halten, was es verspricht?

Explosive Kursreaktion: Aktie schießt auf Jahreshoch

Die Börse reagierte mit Begeisterung auf die Jindal-Offerte. Nach der Bekanntgabe am 16. September katapultierte sich die Thyssenkrupp-Aktie um safte 4,4 Prozent nach oben und erreichte wenig später sogar ein neues 52-Wochen-Hoch. Mit einem Jahresplus von über 190 Prozent hat sich das Papier mittlerweile zu einem der stärksten Performer im deutschen Aktienmarkt gemausert.

Das Handelsvolumen explodierte förmlich auf 3,84 Millionen Aktien – ein klares Zeichen für das immense Investoreninteresse an dieser Entwicklung.

Was bietet Jindal konkret?

Die Details des indischen Angebots lesen sich wie ein Wunschzettel für alle Stahlwerks-Beteiligten:

  • Sicherung der deutschen Stahlproduktion
  • Fertigstellung des grünen Stahlstandorts in Duisburg
  • Über 2 Milliarden Euro für den Bau neuer Elektrolichtbogenofen-Kapazitäten
  • Komplette Übernahme der Pensionsverpflichtungen von rund 2,7 Milliarden Euro

"Unser Ziel ist es, Thyssenkrupps 200-jähriges industrielles Erbe zu bewahren und dabei zu helfen, es zu Europas größtem integrierten emissionsarmen Stahlhersteller zu transformieren", erklärte Narendra Misra von Jindal. Starke Worte – aber auch realistisch?

Gewerkschaft jubelt, Management prüft

Während sich Thyssenkrupp noch in Zurückhaltung übt und das Angebot "sorgfältig prüfen" will, zeigt sich die IG Metall bereits begeistert. Jürgen Kerner, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender, sprach von "guten Neuigkeiten" und forderte schnelle Verhandlungen.

Kein Wunder: Das Jindal-Angebot könnte die geplanten Jobkürzungen von bis zu 11.000 Arbeitsplätzen obsolet machen. Bisher sollte die Belegschaft um 40 Prozent schrumpfen, die Produktion von 11,5 auf maximal 9 Millionen Tonnen jährlich gedrosselt werden.

Rettung in letzter Sekunde?

Das Timing könnte nicht besser sein. Thyssenkrupp steckte bereits mitten in komplizierten Verkaufsverhandlungen mit dem tschechischen Milliardär Daniel Kretinsky, der bereits 20 Prozent der Stahlsparte hält. Das Ziel: ein 50-50-Joint-Venture, das aber bei Arbeitnehmern und Politik auf erhebliche Skepsis stieß.

Nun bietet Jindal eine Alternative, die sowohl Arbeitsplätze als auch die strategische Bedeutung der deutschen Stahlindustrie zu sichern verspricht. Mit einem Jahresumsatz von 10,7 Milliarden Euro ist die Stahlsparte noch immer das Herzstück des Konzerns – trotz aller Probleme.

Die kommenden Wochen werden zeigen, ob aus dem indischen Angebot mehr wird als nur ein cleverer Schachzug. Für Thyssenkrupp könnte es die ersehnte Chance auf einen Neuanfang sein.

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