Thyssenkrupp Aktie: Die Wende?

Nach einem schweren Start in den Handelstag hat die Thyssenkrupp-Aktie am Dienstag eine spektakuläre Kehrtwende hingelegt. Aus einem Minus von sechs Prozent wurde ein Plus von 5,75 Prozent bei 11,59 Euro. Der Grund: Ein unverbindliches Kaufangebot des indischen Stahlgiganten Jindal Steel International für die Stahlsparte.
Der indische Konzern gehört zur Naveen Jindal Group, die im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Umsatz von zwölf Milliarden Euro und eine beeindruckende EBITDA-Marge von 22 Prozent erzielte. Für den angeschlagenen deutschen Stahlriesen könnte das die Rettung bedeuten.
Gewerkschaft zeigt sich optimistisch
Die IG Metall reagiert durchaus positiv auf die Entwicklung. "Dass ein wachstumsorientierter Stahlkonzern wie Jindal als strategischer Investor einsteigen will, ist grundsätzlich eine gute Nachricht für unsere Beschäftigten", erklärte der stellvertretende Aufsichtsratschef Jürgen Kerner.
Besonders interessant: Jindal verfügt über eigenen Zugang zu Rohstoffen und Know-how in der grünen Transformation - genau das, was Thyssenkrupp Steel Europe dringend benötigt. Die Gewerkschaft drängt nun auf zügige Verhandlungen.
Drastischer Umbau läuft bereits
Die Stahlsparte steckt tief in der Krise. Konjunkturschwäche, explodierende Energiepreise und Billigimporte aus Asien haben das Geschäft unter enormen Druck gesetzt. Die Kapazitäten sollen von 11,5 Millionen Tonnen auf nur noch 8,7 bis 9 Millionen Tonnen schrumpfen.
Der Preis: 11.000 Stellen müssen abgebaut oder ausgegliedert werden. Betriebsbedingte Kündigungen soll es zwar nicht geben, doch die Dimension des Umbaus zeigt die Schwere der Lage.
Börsengang der Marine-Sparte im Fokus
Parallel sorgt die geplante Abspaltung der Marine-Tochter TKMS für zusätzliche Kursfantasie. Die Rüstungssparte, die über einen gewaltigen Auftragsbestand von 18 Milliarden Euro verfügt, soll als eigenständiges Unternehmen an die Börse.
Mit einem Jahresumsatz von zwei Milliarden Euro und einem bereinigten EBIT von 86 Millionen Euro präsentiert sich TKMS als echter Wachstumstreiber. Im Jahresverlauf hat die Thyssenkrupp-Aktie bereits um spektakuläre 170 Prozent zugelegt - von vier Euro zum Jahreswechsel auf die aktuellen Niveaus.
Die Volatilität der vergangenen Tage zeigt: Die Anleger warten gespannt auf konkrete Fortschritte bei beiden Projekten. Das Jindal-Angebot könnte der Startschuss für eine neue Ära bei dem traditionsreichen Konzern sein.
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