Der Ruhrkonzern steht vor einer Zeitenwende: Die indische Jindal-Gruppe hat ein unverbindliches Kaufangebot für die gesamte Stahlsparte Thyssenkrupp Steel Europe vorgelegt. Die Reaktion an der Börse ließ nicht lange auf sich warten – aus einem Minus von sechs Prozent wurde binnen Stunden ein sattes Plus von 3,2 Prozent.

Mit 11,31 Euro nähert sich der Titel bereits wieder dem Juli-Hoch von 11,62 Euro. Seit Mitte August läuft die Aktie wie geschmiert und hat rund 40 Prozent zugelegt. Die Jahresperformance ist geradezu spektakulär: Vom Tiefstand bei vier Euro zu Jahresbeginn auf das aktuelle Niveau – das entspricht fast einer Verdreifachung.

Indische Milliarden sollen Stahlkrise beenden

Doch was steckt hinter dem Jindal-Angebot? Der indische Stahlriese verspricht nicht weniger als die Rettung der deutschen Stahlproduktion. Mit einem Jahresumsatz von zwölf Milliarden Euro und einer soliden EBITDA-Marge von 22 Prozent bringt Jindal die nötige Finanzkraft mit.

Das Konzept klingt ambitioniert: Die Direktreduktionsanlage in Duisburg soll fertiggestellt werden, zusätzlich plant Jindal Investitionen von über zwei Milliarden Euro in neue Lichtbogenofen-Kapazitäten. Besonders interessant: Jindal verfügt über eine eigene wasserstofffähige Anlage in Oman, die 2027 in Betrieb gehen soll.

Von der Mine bis zum Metall

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Die Inder denken in großen Dimensionen. Hochwertiges Eisenerz aus eigenen Minen in Kamerun soll nicht nur die Anlage in Oman, sondern auch das Duisburger Werk beliefern. Jindal verspricht eine "vollständig integrierte Lieferkette vom Bergbau bis zur Metallverarbeitung" – ein Modell, das Thyssenkrupp Steel deutlich wettbewerbsfähiger machen könnte.

Nach der Umstellung wäre die Sparte der größte emissionsarme Stahlproduzent Europas. Ein ehrgeiziges Ziel, doch nach Jahren erfolgloser Verkaufsversuche könnte dies endlich der ersehnte Ausweg für den Konzern sein.

Gewerkschaft signalisiert Gesprächsbereitschaft

Auch die IG Metall zeigt sich offen für Verhandlungen und will den Prozess "konstruktiv begleiten". Der Thyssenkrupp-Vorstand kündigte eine gründliche Prüfung an, besonders mit Blick auf Zukunftsfähigkeit und Beschäftigung.

Jindals Botschaft ist klar: "Wir glauben an die Zukunft einer grünen Stahlproduktion in Deutschland." Ob aus diesen Worten Taten werden, bleibt abzuwarten. Doch die Börse honoriert bereits jetzt die neue Hoffnung auf eine Lösung der jahrelangen Stahlkrise.

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