Thyssenkrupp Aktie: Der große Wurf mit TKMS - reicht das?

Thyssenkrupp vollzieht den vielleicht wichtigsten strategischen Coup der letzten Jahre: Die Abspaltung der profitablen Marinesparte TKMS ist beschlossene Sache. Während die Rüstungstochter von geopolitischen Spannungen profitiert und direkt an die Börse gehen soll, kämpft der Konzern an anderen Fronten mit alten Problemen. Kann dieser Teilverkauf den angeschlagenen Industrieriesen wirklich nachhaltig stärken?
Marinespin-off: Endlich Wert freisetzen?
Die Aktionäre haben im August grünes Licht gegeben - die Abspaltung von Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS) läuft auf Hochtouren. Die Logik hinter dem Schritt ist bestechend: TKMS erhält direkten Kapitalmarktzugang, um das Wachstum im boomenden Rüstungsgeschäft aus eigener Kraft zu finanzieren. Die geopolitischen Spannungen der letzten Jahre haben die Auftragsbücher der Marinesparte prall gefüllt.
Die Transaktion im Detail:
* Thyssenkrupp behält 51 Prozent der Anteile an TKMS
* 49 Prozent gehen direkt an die bestehenden Aktionäre
* Börsengang noch in diesem Jahr an der Frankfurter Börse geplant
* Mehr Transparenz und Fokussierung auf Rüstungsmarktchancen
Stahl und Wasserstoff: Die alten Baustellen
Doch während im Marinegeschäft die Segel gesetzt werden, bleiben andere Bereiche schwieriges Terrain. Im Stahlgeschäft konnte immerhin eine wichtige Hürde genommen werden: Die Arbeitnehmervertreter stimmten einem umfassenden Restrukturierungsplan zu. Ein notwendiger Schritt angesichts hoher Energiepreise und massiven Wettbewerbsdrucks.
Deutlich düsterer sieht es bei der Wasserstofftochter Nucera aus. Das einstige Hoffnungsträger-Geschäft spürt ein abkühlendes Marktumfeld mit deutlich rückläufigem Auftragseingang. Im dritten Quartal 2024/25 rutschte Nucera sogar in die Verlustzone - eine herbe Enttäuschung für alle, die auf die Wasserstoff-Revolution gesetzt hatten.
Kursperformance: Licht und Schatten
Die Aktie notierte zuletzt bei 10,24 Euro und zeigt bemerkenswerte Langfriststärke: Seit Jahresanfang ein Plus von über 150 Prozent, innerhalb von zwölf Monaten sogar über 260 Prozent. Allerdings liegt der Titel noch etwa 9,5 Prozent unter seinem 52-Wochen-Hoch von 11,32 Euro.
Die große Frage bleibt: Reicht der Teilverkauf der profitablen TKMS-Sparte aus, um den gesamten Konzern nachhaltig zu stabilisieren? Oder verschenkt Thyssenkrupp damit ausgerechnet die Krönung seines Portfolios, während die strukturellen Probleme in Stahl und Wasserstoff weiter schwelen? Die Börse wird das Finale des TKMS-Spin-offs genau beobachten.
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