ThyssenKrupp-Aktie: Der Fehler!

Bei ThyssenKrupp sorgte der Wochenauftakt für ungewöhnlich starke Kursbewegungen. Die Aktie fiel um etwa 19,2 % auf 9,72 Euro. Der Rückgang wirkt dramatisch, ist aber rein rechnerischer Natur. Grund dafür ist der Börsengang der Tochtergesellschaft TKMS, der am heutigen Tag stattfand.
ThyssenKrupp hat 49 % der Anteile an TKMS an den Markt gebracht und behält selbst 51 %. Diese Beteiligungsstruktur verändert den bilanziellen Wert der Muttergesellschaft. Der Kurs der ThyssenKrupp-Aktie reagierte auf diese Anpassung und fiel optisch deutlich. In Wahrheit entspricht der Rückgang dem abgetrennten Anteil, der nun in der neuen Aktie von TKMS abgebildet ist.
Die Finanzmärkte hatten sich im Vorfeld des Börsengangs auf einen starken Handelsstart eingestellt. TKMS gilt als einer der bedeutendsten europäischen Hersteller von U-Booten und Marinesystemen. Der Börsenstart verlief erfolgreich, das Interesse war hoch. Die Bewertung der Tochter kompensiert den optischen Rückgang bei der Mutter vollständig.
ThyssenKrupp hat vieles richtig gemacht!
Im operativen Geschäft ändert sich dadurch wenig. ThyssenKrupp behält die Mehrheit an TKMS und sichert sich damit weiterhin die Kontrolle über strategische Entscheidungen. Gleichzeitig gewinnt das Unternehmen Liquidität durch den Verkauf der Minderheitsanteile. Dieses Kapital soll in den Konzernumbau fließen.
Die Umstrukturierung zielt darauf ab, die industriellen Kerngeschäfte zu stärken. Neben dem Marinebereich liegen die Schwerpunkte auf Wasserstofftechnologien, Anlagenbau und Stahlverarbeitung. Durch die teilweise Loslösung der TKMS will das Unternehmen die einzelnen Bereiche klarer voneinander trennen und Investoren die Bewertung erleichtern.
Der deutliche Kursrückgang verdeutlicht den technischen Effekt solcher Abspaltungen. Am Gesamtwert ändert sich für die Aktionäre wenig, da sie indirekt über den TKMS-Börsengang an den neuen Anteilen partizipieren. In den kommenden Wochen wird sich zeigen, wie der Markt die Kombination aus ThyssenKrupp und TKMS bewertet.
Das Handelsvolumen am Montag war überdurchschnittlich hoch. Zahlreiche Marktteilnehmer nutzten die Gelegenheit, um Positionen anzupassen. Die Volatilität dürfte noch anhalten, bis sich ein Gleichgewicht zwischen den beiden Aktien eingestellt hat.
Der heutige Kursabschlag spiegelt daher keinen fundamentalen Vertrauensverlust wider, sondern eine Neubewertung aufgrund des Börsengangs.
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