Der lang erwartete Börsengang von Thyssenkrupps Marine-Tochter TKMS steht endlich fest - doch die Freude wird von einer teuren Überraschung getrübt. Während der Konzern den 20. Oktober als Starttermin für die hochprofitablen Kriegsschiffbauer bekanntgab, offenbarten sich gleichzeitig verschärfte Finanzkonditionen, die Anleger nervös machen. Steht Thyssenkrupp vor der großen Wertfreisetzung oder vor neuen Belastungen?

Garantien-Schock: Die versteckte Kostenfalle

Das größte Damoklesschwert für die TKMS-Aktie kommt aus den eigenen Reihen. Bisher zahlte die Marine-Sparte für die 10 Milliarden Euro schweren Muttergesellschaftsgarantien lediglich feste Jahresgebühren von 13,3 bis 15,3 Millionen Euro. Doch diese Zeiten sind vorbei: Ab 2025 steigen die Gebühren Jahr für Jahr an - ein deutlicher Dämpfer für die künftige Profitabilität.

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TKMS reagiert bereits auf die verschärften Bedingungen:
- Sicherung von Bankgarantien über 2,5 Milliarden Euro bis September 2027
- Planung alternativer Finanzierungsvereinbarungen mit Kunden und Banken
- Ziel: Komplette Unabhängigkeit von Thyssenkrupp-Garantien

Doch die entscheidende Frage bleibt: Können diese Maßnahmen die steigenden Belastungen auffangen?

Rüstungsboom: TKMS als Goldesel

Während die Garantien-Krise schwelt, glänzt TKMS mit beeindruckenden Fundamentaldaten. Das Unternehmen profitiert massiv vom europäischen Rüstungsaufschwung:

  • Auftragsbuch explodiert: Von 5,8 auf 18,6 Milliarden Euro in fünf Jahren
  • Marktpotenzial: Marine-Verteidigungsmarkt könnte bis 2033 auf 61 Milliarden Euro wachsen
  • Marge im Aufwind: Ziel von über 7% gegenüber aktuell 4,3%
  • Erste Dividende: Ab 2027 geplant

Jefferies schätzt den fairen Wert der TKMS-Aktie auf 36,55 Euro bei einer Gesamtbewertung von 2,3 Milliarden Euro. Bestehende Thyssenkrupp-Aktionäre erhalten eine TKMS-Aktie für je 20 gehaltene Mutteraktien.

Gemischte Signale: Konzern im Zwiespalt

Die aktuellen Quartalszahlen zeigen das typische Thyssenkrupp-Dilemma: Während TKMS mit Rekordaufträgen glänzt, kämpft der Rest des Konzerns mit strukturellen Problemen.

  • Auftragseingang: +21% auf 10,1 Milliarden Euro, hauptsächlich durch TKMS
  • Umsatzrückgang: Auf 8,2 Milliarden Euro (Vorjahr: 9,0 Milliarden)
  • Stahlsparte: Weiter unter Druck, unverbindliches Angebot von Jindal Steel liegt vor

Die Aktie notiert bei 12,46 Euro und verlor heute 4,3%. Trotz eines beeindruckenden Plus von 211% seit Jahresanfang bleiben Analysten skeptisch: Das durchschnittliche Kursziel von 10,20 Euro deutet auf 21% Abwärtspotenzial hin.

Wendepunkt oder weiterer Rückschlag?

Der TKMS-Börsengang könnte zum lang ersehnten Katalysator für Thyssenkrupp werden - wenn die Marine-Sparte ihre Versprechen einlöst und die Garantien-Last nicht zum Stolperstein wird. Am 20. Oktober zeigt sich, ob Anleger bereit sind, den versteckten Wert im Konzern endlich angemessen zu honorieren.

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