Die Marinesparte soll Thyssenkrupp endlich aus der Krise führen – doch ausgerechnet am Tag des Kapitalmarkttags bricht die Aktie ein. Während Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS) ambitionierte Ziele für den Oktober-Börsengang präsentiert, reagieren Anleger mit Verkäufen. Ist der erhoffte Befreiungsschlag bereits gescheitert, bevor er richtig begonnen hat?

Die Ironie könnte kaum größer sein: TKMS verspricht 10 Prozent jährliches Wachstum und will die EBIT-Marge von aktuell 5,5 auf über 7 Prozent steigern. Ab 2027 sollen sogar Dividenden zwischen 30 und 50 Prozent des Nettogewinns fließen. Doch statt Euphorie herrscht Ernüchterung.

Verkaufsdruck trotz Rekordprognosen

Die Thyssenkrupp-Aktie reagierte prompt – allerdings in die falsche Richtung. Mit einem Minus von über einem Prozent auf 11,55 Euro zeigt der Markt wenig Begeisterung für die TKMS-Pläne. Dabei hatte die Aktie in den vergangenen Monaten eine beeindruckende Rally hingelegt: Seit Jahresbeginn steht ein Plus von fast 189 Prozent zu Buche.

Die wichtigsten TKMS-Ziele im Überblick:
- Durchschnittliches jährliches Wachstum: 10 Prozent
- Mittelfristige EBIT-Marge: über 7 Prozent (aktuell 5,5 Prozent)
- Dividende ab 2027: 30-50 Prozent des Nettogewinns
- Börsenstart: Mitte Oktober in Frankfurt

Die negative Kursreaktion deutet darauf hin, dass diese Ziele bereits erwartet wurden oder die Investoren sie für zu optimistisch halten. Möglicherweise befürchten Anleger auch, dass die Abspaltung nicht den erhofften Wert freisetzen könnte.

Der große Konzernumbau: Mehr als nur ein Börsengang

Anzeige

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Thyssenkrupp?

CEO Miguel López verfolgt mit der TKMS-Verselbstständigung einen größeren Plan: Thyssenkrupp soll zu einer "Gruppe von weitgehend eigenständigen, leistungsstarken Technologieunternehmen" werden. Das Ziel ist klar – den massiven Konglomeratsabschlag der Aktie endlich abzuschütteln.

Doch die eigentliche Herausforderung wartet noch: die Zukunft der Stahlsparte. Hier laufen weiterhin Gespräche mit dem tschechischen Milliardär Daniel Křetínský und dem indischen Konzern Jindal Steel. Ohne eine Lösung für das verlustbringende Stahlgeschäft bleibt auch der TKMS-Erfolg nur ein Teilsieg.

Jetzt wird es ernst: Oktober entscheidet

Der TKMS-Börsengang Mitte Oktober wird zum Lackmustest für Thyssenkrups Sanierungsstrategie. Analysten wie Jefferies zeigen sich weiterhin skeptisch und bewerten die Aktie nur mit "Hold".

Die Frage bleibt: Kann die profitable Marinesparte wirklich den Turnaround des Gesamtkonzerns einläuten? Oder war die heutige Kursreaktion bereits ein Vorgeschmack auf weitere Enttäuschungen?

Anzeige

Thyssenkrupp-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Thyssenkrupp-Analyse vom 30. September liefert die Antwort:

Die neusten Thyssenkrupp-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Thyssenkrupp-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 30. September erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Thyssenkrupp: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...