Thyssenkrupp Aktie: Befreiungsschlag!

Der Jahrhunderte alte Essener Konzern wagt einen radikalen Schritt: Am kommenden Montag geht die milliardenschwere Marinesparte als eigenständige Firma an die Börse. Doch hinter der spektakulären Abspaltung steckt mehr als nur ein Finanzmanöver – es ist der Auftakt für eine komplette Neubelebung von Thyssenkrupp. Kann CEO Miguel López den angeschlagenen Industrieriesen tatsächlich zu einer schlagkräftigen Finanzholding umbauen?
Die BaFin hat den Weg freigemacht: Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS) startet am 20. Oktober den Handel im Prime Standard der Frankfurter Börse. Was auf den ersten Blick wie eine gewöhnliche Abspaltung aussieht, entpuppt sich als strategischer Befreiungsschlag für Deutschlands größten Marineschiffbauer.
Die Aufteilung: Kluge Kalkulation oder Verzweiflungstat?
Die Mechanik ist raffiniert durchdacht: Aktionäre erhalten für je 20 Thyssenkrupp-Aktien einen TKMS-Anteil – immerhin 49 Prozent der neuen Gesellschaft wandern so in den Streubesitz. Thyssenkrupp selbst behält geschickt die Mehrheit von 51 Prozent und kann TKMS weiterhin vollkonsolidieren.
Die wichtigsten Fakten zur Abspaltung:
• Börsendebüt: 20. Oktober 2025 im Prime Standard
• Zuteilungsverhältnis: 1 TKMS-Aktie für 20 Thyssenkrupp-Aktien
• Auftragsbestand TKMS: 18,6 Milliarden Euro
• Geplante Dividendenrendite: 30-50% des Nettogewinns ab 2025/26
• Nettogewinn erste 9 Monate: 75,2 Millionen Euro
Doch warum trennt sich Thyssenkrupp ausgerechnet jetzt von einer der wenigen profitablen Töchter? Die Antwort führt direkt zur Vision von CEO López.
López' Masterplan: Vom Industrie-Dinosaurier zur Finanzholding
Seit seinem Amtsantritt 2023 verfolgt Miguel López eine radikale Strategie: Die Transformation zu einer reinen Finanzholding, die Beteiligungen an eigenständigen Technologieunternehmen verwaltet. Die TKMS-Verselbstständigung ist dabei nur der erste Schritt.
Der Zeitpunkt könnte kaum günstiger sein. Mit einem Auftragsbestand von 18,6 Milliarden Euro profitiert TKMS massiv von der globalen Aufrüstungswelle. Als eigenständiges Unternehmen kann die Marinesparte direkten Zugang zum Kapitalmarkt nutzen und deutlich agiler auf die boomende Nachfrage reagieren.
Trotzdem reagierte die Thyssenkrupp-Aktie am Dienstag verhalten auf die Nachricht und gab um 1,63 Prozent nach. Mit einem Jahresplus von über 222 Prozent bleibt das Papier jedoch einer der Top-Performer im MDAX.
Der nächste Coup: Was passiert mit der Stahlsparte?
Während TKMS bereits startbereit ist, steht die nächste Mammutaufgabe für López bereits vor der Tür. Die größte Konzerntochter Thyssenkrupp Steel Europe kämpft weiterhin mit strukturellen Problemen. Hier hat der indische Konzern Jindal Steel International bereits ein unverbindliches Angebot vorgelegt.
Die Frage ist nicht mehr ob, sondern wie schnell López den gesamten Konzern umbauen kann. Am 9. Dezember wird der Geschäftsbericht zeigen, ob die Strategie aufgeht – oder ob Thyssenkrupp weitere drastische Schritte benötigt.
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