
Thyssenkrupp Aktie: Ausverkauf oder klare Strategie?
16.06.2025 | 16:24
Wilde Gerüchte um die Stahlsparte des Industriekonzerns Thyssenkrupp sorgten für Beben – jetzt schlägt das Management zurück. Nachdem Spekulationen über einen weitergehenden Ausverkauf die Runde machten, zieht der Essener Konzern nun eine klare Linie. Doch was steckt wirklich hinter dem Dementi und wie fest ist der Pakt mit Investor Daniel Kretinsky?
Dementi mit Nachdruck: Stahl-Mehrheit bleibt bei Thyssenkrupp
Zu Beginn der Woche sah sich Thyssenkrupp gezwungen, Spekulationen über einen möglicherweise tiefergreifenden Verkauf seiner Stahlinteressen entschieden entgegenzutreten. Ein Bericht der "Welt am Sonntag" hatte nahegelegt, der Konzern könnte eine Reduzierung seiner Beteiligung am Stahlgeschäft unter die kritische Marke von 50 Prozent in Erwägung ziehen. Die Antwort aus der Konzernzentrale kam prompt und unmissverständlich: Eine solche Reduzierung sei "nicht Teil der aktuellen Planung". Vielmehr halte man am Ziel eines 50:50-Joint-Ventures mit der EP Group des tschechischen Milliardärs Daniel Kretinsky für Thyssenkrupp Steel fest – "nicht weniger, aber auch nicht mehr", wie es offiziell heißt.
Auch Zitate von Konzernchef Miguel Lopez, die in Medienberichten als Hinweis auf eine mögliche Aufstockung der Anteile durch die EP Group interpretiert wurden, seien aus dem Kontext gerissen worden. Diese bezögen sich, so Thyssenkrupp, ausschließlich auf interne Verhandlungen zur notwendigen Transformation von Thyssenkrupp Steel und den geordneten Vollzug des angestrebten Joint Ventures. Für die Aktie, die trotz einer beeindruckenden Jahresperformance von über 115% zuletzt spürbar von ihrem 52-Wochen-Hoch bei 10,90 Euro zurückkam und aktuell bei 8,62 Euro notiert, sind solche klaren Ansagen zur Strategie von hoher Bedeutung.
Fokus auf Transformation und den Kretinsky-Pakt
Die aktuelle Nachrichtenlage unterstreicht die Entschlossenheit des Managements, den komplexen Umbau der Stahlsparte voranzutreiben und gleichzeitig die strategische Kontrolle zu behalten. Der Konzern scheint gewillt, den eingeschlagenen Weg des Joint Ventures konsequent zu verfolgen und äußere Störfeuer aktiv zu managen. Die hohe Volatilität der Aktie, die zuletzt bei über 60% lag, spiegelt die Anspannung im Markt wider.
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Die Kernpunkte der aktuellen Entwicklung lassen sich so zusammenfassen:
- Klares Dementi: Thyssenkrupp widerspricht aktiv Berichten über einen Verkauf der Mehrheit am Stahlgeschäft.
- Bestätigung des Joint Ventures: Das Ziel bleibt ein paritätisches 50:50-Joint-Venture mit der EP Group für Thyssenkrupp Steel.
- Fokus auf interne Prozesse: Vorrang haben die Verhandlungen mit Arbeitnehmervertretern über die Transformation des Stahlbereichs.
Nucera: Ein Lichtblick abseits des Stahls?
Doch was passiert abseits des dominanten Stahlthemas? Unabhängig von den Entwicklungen in der Traditionssparte gibt es auch positive Nachrichten von der Wasserstofftochter Thyssenkrupp Nucera. Kumho Mitsui Chemicals (KMCI) hat kürzlich eine neue Chlor-Alkali-Anlage in Südkorea in Betrieb genommen, die mit der fortschrittlichen e-BiTAC v7-Elektrolyseurtechnologie von Thyssenkrupp Nucera arbeitet. Diese Anlage soll nicht nur die Produktionskapazitäten für den wichtigen Kunststoff-Vorprodukt MDI erweitern, sondern auch die Umweltbilanz von KMCI durch Recycling von Dünnsole verbessern.
Diese Meldung aus dem Zukunftsfeld der grünen Technologien könnte abseits des Stahl-Pokers für positive Impulse sorgen. Sie unterstreicht die technologische Kompetenz und die Marktpositionierung von Thyssenkrupp Nucera, ein Aspekt, der in den hitzigen Debatten um Stahl manchmal untergeht. Die Nervosität der Anleger, die sich zuletzt auch in einem technisch überverkauften Relative Strength Index (RSI) von rund 20 für die Thyssenkrupp-Aktie zeigte, könnte durch solche Erfolgsmeldungen zumindest etwas gemildert werden. Nun liegt es am Management, die ausgerufene Strategie im Stahlbereich konsequent umzusetzen und das Vertrauen der Märkte weiter zu festigen.
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