Der Industrieriese steht vor der wichtigsten Woche seit Jahren. Während sich die Signale für einen radikalen Konzernumbau verdichten, setzen Leerverkäufer bereits gegen die Aktie. Am Donnerstag könnte die außerordentliche Hauptversammlung eine Zeitenwende einläuten – oder das Chaos perfekt machen. Kann Thyssenkrupp die Kurve noch kriegen?

Die Pläne sind ambitiös: Ein Börsengang der hochprofitablen U-Boot-Sparte soll frisches Kapital bringen, während das schwächelnde Automobilgeschäft radikal zerlegt wird. Doch ausgerechnet jetzt sendet die Wasserstoff-Hoffnung Nucera widersprüchliche Signale aus.

Nucera: Gewinn rauf, Wachstum runter

Eigentlich sollte die Wasserstoff-Tochter der strahlende Hoffnungsträger sein. Tatsächlich überraschte Thyssenkrupp mit einer angehobenen Gewinnprognose für Nucera – ein Lichtblick in düsteren Zeiten. Doch der Schein trügt: Gleichzeitig musste die Umsatzprognose gekappt werden.

Die Botschaft ist klar: Nucera arbeitet zwar profitabler, wächst aber langsamer als erhofft. Grund ist die verhaltene Investitionstätigkeit im Wasserstoffsektor. Was bedeutet das für die Konzernstrategie? Der vermeintliche Zukunftsmotor stottert ausgerechnet dann, wenn das Unternehmen dringend Erfolgsgeschichten braucht.

Bären greifen an: Short-Seller setzen auf das Chaos

Als wäre die Lage nicht schon prekär genug, wittern auch die Leerverkäufer ihre Chance. Aktuelle Daten zeigen: Die Spekulanten auf fallende Kurse haben ihre Positionen bei Thyssenkrupp ausgebaut. Eine wachsende Zahl von Marktteilnehmern wettet gegen eine positive Kursentwicklung der Aktie.

Das setzt den ohnehin unter Druck stehenden Titel zusätzlich unter Spannung. Ausgerechnet vor den richtungsweisenden Entscheidungen der kommenden Tage positionieren sich die Bären – ein denkbar schlechtes Timing für das Management.

Der Marine-Poker: Kann der IPO alles retten?

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Der geplante Börsengang von Thyssenkrupp Marine Systems gilt als möglicher Befreiungsschlag. Die hochprofitable U-Boot-Sparte ist der Kronjuwel des Konzerns und könnte bei einer Verselbstständigung dringend benötigtes Kapital zuführen.

Die Erfolgsfaktoren sind verlockend:

  • Enormes Bewertungspotenzial: Analysten sehen einen Wert, der einen signifikanten Teil der aktuellen Marktkapitalisierung des Gesamtkonzerns ausmachen könnte
  • Aufrüstungsboom: Die europäische Sicherheitslage sorgt für volle Auftragsbücher und hohe Planungssicherheit
  • Strategischer Neustart: Die Abspaltung würde Thyssenkrupp fundamental verändern und den Fokus schärfen

Doch reicht das aus, um die anderen Baustellen zu kompensieren?

Automotive-Zerlegung: Chirurgischer Eingriff oder Verzweiflungstat?

Parallel zum Marine-IPO plant der Vorstand einen radikalen Umbau des schwächelnden Automobilgeschäfts. Ab Oktober soll der Bereich in vier eigenständige Einheiten zerlegt werden – ein chirurgischer Eingriff zur Steigerung der Profitabilität.

Das Signal ist unmissverständlich: Das Management treibt den Konzernumbau mit aller Macht voran und scheut auch vor harten Einschnitten nicht zurück. Die Frage bleibt: Ist es bereits zu spät für diese Doppelstrategie aus Abspaltung und Sanierung?

Die kommenden Tage werden zeigen, ob die Anleger diesen radikalen Kurs honorieren – oder ob die Bären recht behalten.

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