Der Industrieriese kommt einfach nicht zur Ruhe. Während der Konzernumbau radikal vorangetrieben wird und erste Verkäufe gemeldet werden, ziehen an anderer Stelle dunkle Wolken auf. Die Aktie schwankt heftig zwischen Hoffnung auf den großen "Big Bang" der Aufspaltung und der Angst vor operativen Rückschlägen. Ist das die lang ersehnte Trendwende oder nur ein kurzes Aufbäumen vor dem nächsten Absturz?

Endlich Taten statt Worte

Ein wichtiger Meilenstein ist erreicht: Der Verkauf der Sparte Automation Engineering an das Münchner Tech-Unternehmen Agile Robots ist beschlossene Sache. Dieser Deal wird am Markt positiv aufgenommen, denn er liefert den konkreten Beweis, dass der Vorstand seine Ankündigungen zur Portfoliobereinigung tatsächlich umsetzt. Der Verkauf spült nicht nur Liquidität in die Kasse, sondern reduziert auch die enorme Komplexität des Konzerns.

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Doch reicht dieser strategische Erfolg aus, um die Skeptiker zu überzeugen?

JPMorgan skeptisch: Warnsignal für Anleger?

Mitten in die Hoffnungen auf eine Erholung platzt die US-Großbank JPMorgan mit einer ernüchternden Einschätzung. Die Analysten belassen ihre Einstufung stur auf "Neutral" und sehen das Kursziel bei lediglich 7,70 Euro.

Hier klafft eine gefährliche Lücke zur Realität: Mit einem Schlusskurs von 9,29 Euro am Donnerstag notiert die Aktie deutlich über dem Ziel der Experten. Das impliziert ein erhebliches Rückschlagspotenzial. Zwar konnte das Papier seit Jahresanfang bereits über 132 % zulegen, doch zuletzt ging den Bullen die Puste aus. Der Kurs notiert aktuell unter dem wichtigen 50-Tage-Durchschnitt von 10,30 Euro – ein klares Zeichen dafür, dass der Weg nach oben steinig bleibt.

Stahl und Wasserstoff: Die Sorgenkinder

Warum bleiben die Profis trotz des Verkaufs-Erfolgs so vorsichtig? Verantwortlich dafür sind zwei gewaltige Bremsklötze:

  1. Nucera enttäuscht: Die einstige Hoffnungsträgerin, die Wasserstoff-Tochter Thyssenkrupp Nucera, lieferte zuletzt einen schwachen Ausblick. Wenn die Tochter hustet, bekommt die Mutter eine Lungenentzündung – die gedämpften Erwartungen im Wasserstoff-Sektor ziehen den Gesamtkonzern mit nach unten.
  2. Der Stahl-Krimi: Das dominierende Thema bleibt das Tauziehen um die Stahlsparte. Die IG Metall baut eine massive Drohkulisse auf und fordert weitreichende Garantien für die Beschäftigten. Die Verhandlungen gestalten sich zäh, und solange hier keine Klarheit über Investoren oder eine Verselbstständigung herrscht, bleibt die Unsicherheit Gift für den Aktienkurs.

Die Lage am Freitag

Thyssenkrupp präsentiert sich aktuell als klassischer "Zocker-Liebling". Die Volatilität ist hoch, die Richtungsfindung schwierig.

Das müssen Händler jetzt wissen:
* Analysten-Dämpfer: JPMorgan sieht den fairen Wert weit unter dem aktuellen Kurs (Ziel: 7,70 Euro).
* Lichtblick: Der Verkauf von Automation Engineering an Agile Robots beweist Handlungsfähigkeit.
* Belastungsfaktoren: Nuceras schwacher Ausblick und der offene Konflikt mit der IG Metall um die Stahlsparte drücken die Stimmung.

Für Investoren bleibt die Situation eine Wette mit hohem Einsatz. Wer hier zugreift, spekuliert darauf, dass die Summe der Einzelteile mittelfristig gehoben werden kann. Kurzfristig jedoch bestimmen das politische Ringen um den Stahl und skeptische Analystenstimmen die Richtung.

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