Schluss mit der Hängepartie: Der Essener Industrieriese liefert endlich ab. Nach Monaten der Unsicherheit hat der Konzern innerhalb von nur 48 Stunden zwei strategische Großprojekte fixiert, die das Unternehmen von Grund auf verändern könnten. Während die Anleger den operativen Tatendrang feiern, warnt eine einflussreiche Großbank jedoch vor verfrühter Euphorie. Ist der Knoten nun wirklich geplatzt oder droht beim alles entscheidenden Stahl-Deal das böse Erwachen?

Fakten statt Hoffnungen

Lange mussten Investoren auf konkrete Ergebnisse warten, doch jetzt drückt das Management aufs Tempo. Der Konzern bereinigt sein Portfolio mit einer Konsequenz, die am Markt für Aufsehen sorgt. Im Fokus stehen dabei zwei fundamentale Entscheidungen, die weit über bloße Absichtserklärungen hinausgehen.

Erstens trennt sich Thyssenkrupp von der Business Unit Automation Engineering. Der Verkauf an das Münchner High-Tech-Unternehmen Agile Robots SE schärft das Profil der Automotive-Sparte erheblich. Statt sich zu verzetteln, konzentrieren sich die Essener nun wieder auf ihr Kerngeschäft, während die Robotik-Spezialisten die Sparte weiterentwickeln sollen. Doch der eigentliche Paukenschlag gelang im Zukunftsfeld Wasserstoff.

Wasserstoff-Allianz mit Uniper

Die Tochter Thyssenkrupp Uhde meldet einen massiven Durchbruch. Mit dem Energiekonzern Uniper wurde eine weitreichende Rahmenvereinbarung geschlossen, die das Unternehmen technologisch an die Spitze katapultieren könnte. Es geht nicht um Experimente, sondern um industrielle Skalierung.

Die Eckdaten der neuen Offensive:
* Technologie-Sprung: Einsatz großtechnischer Ammoniak-Cracker zur effizienten Rückgewinnung von Wasserstoff.
* Expansion: Geplant ist der Bau von bis zu sechs kommerziellen Anlagen.
* Gigantisches Volumen: Ein Ammoniak-Durchsatz von rund 7.200 Tonnen pro Tag wird angestrebt.
* Startschuss: Die erste Anlage soll am Importterminal in Wilhelmshaven entstehen.

Kampfzone Stahl: Eskalation droht

Anzeige

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Thyssenkrupp?

Während die Technologie-Sparten glänzen, bleibt das Sorgenkind Stahl (Steel Europe) das Zünglein an der Waage. Hier ist die Lage alles andere als entspannt. Die Verhandlungen über einen Verkauf an den indischen Konzern Jindal Steel laufen auf Hochtouren, doch der Widerstand wächst. Die IG Metall fordert massive Sicherheitsgarantien für Arbeitsplätze und Standorte.

Wie ernst es dem Management mit dem Sparkurs ist, zeigt auch der politisch brisante Austritt aus der Wirtschaftsvereinigung Stahl (WV Stahl) zum Ende des Jahres 2026. Dieser Schritt unterstreicht den Willen zur Eigenständigkeit, isoliert Deutschlands größten Stahlhersteller jedoch verbandspolitisch.

Analysten skeptisch: Ist die Aktie zu teuer?

Diese operative Gemengelage spiegelt sich im Kurs wider. Die Aktie konnte zuletzt die psychologisch wichtige Marke von 9 Euro zurückerobern und notiert aktuell bei 9,18 €. Das Vertrauen kehrt zurück: Seit Jahresanfang steht ein beeindruckendes Plus von 129,60% auf der Kurstafel.

Doch Vorsicht ist geboten: Die Experten von JPMorgan belassen ihre Einstufung auf "Neutral" mit einem Kursziel von lediglich 7,70 Euro. Damit notiert das Papier derzeit deutlich über dem, was die Analysten für fundamental gerechtfertigt halten. Der Markt preist bereits eine erfolgreiche Restrukturierung ein – Scheitern verboten.

Fazit: Die Thyssenkrupp Aktie zeigt relative Stärke, getrieben durch harte Fakten im Wasserstoff- und Automotive-Sektor. Der Umbau nimmt Fahrt auf. Doch solange der Deal mit Jindal Steel nicht in trockenen Tüchern ist und die Arbeitnehmerseite blockiert, bleibt das Rückschlagspotenzial hoch. Gelingt die Einigung, könnte der Weg zum 52-Wochen-Hoch bei 13,24 € frei sein – scheitert sie, droht der freie Fall.

Anzeige

Thyssenkrupp-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Thyssenkrupp-Analyse vom 27. November liefert die Antwort:

Die neusten Thyssenkrupp-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Thyssenkrupp-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 27. November erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Thyssenkrupp: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...