Doppelte Überraschung aus Essen: Der Industriekonzern Thyssenkrupp verkündet gleich zwei strategische Schachzüge, die die Aktie beflügeln. Eine Wasserstoff-Partnerschaft mit Uniper kombiniert mit einem erfolgreichen Verkauf – zeigen die Essener damit endlich, dass die Transformation mehr ist als nur heiße Luft? Der Titel legte gestern in einem Tag über 4,5 Prozent zu und durchbrach die wichtige 9-Euro-Marke.

Wasserstoff wird konkret: Uniper setzt auf Thyssenkrupp-Technologie

Die Schlüsselmeldung für Anleger kommt aus dem Anlagenbau: Thyssenkrupp Uhde hat mit dem Energiekonzern Uniper eine Rahmenvereinbarung geschlossen. Im Zentrum steht die Uhde-Technologie zur Ammoniak-Spaltung – ein kritischer Baustein für die Wasserstoff-Wirtschaft der Zukunft.

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Das Konzept dahinter ist ebenso simpel wie genial: Grüner Wasserstoff lässt sich nicht effizient über weite Strecken transportieren. Die Lösung? Man wandelt ihn in Ammoniak um, verschifft diesen und spaltet ihn am Zielort wieder in Wasserstoff zurück. Genau diese letzte Stufe beherrscht Thyssenkrupp.

Die Bedeutung dieses Deals liegt auf mehreren Ebenen:

  • Validierung der Technologie durch einen Großkonzern
  • Zugang zu einem potenziellen Milliardenmarkt
  • Positive Ausstrahlung auf die Wasserstoff-Tochter nucera
  • Positionierung als Technologie-Enabler statt nur als Stahlproduzent

Portfolio-Bereinigung schafft Klarheit

Parallel dazu räumt der Konzern in seinem Portfolio auf. Der Verkauf des Geschäftsbereichs Automation Engineering an das Münchner High-Tech-Unternehmen Agile Robots ist unter Dach und Fach. Die Sparte galt schon länger als Verkaufskandidat – nun bringt der Abschluss Planungssicherheit und Cash für die Kernbereiche.

Marktbeobachter werten diesen Schritt positiv. Er reduziert die Komplexität im Konzern und zeigt operative Disziplin. Die Kombination aus Zukunftsfantasie (Wasserstoff) und konsequentem Handeln (Verkauf Randbereich) treibt die Aktie über die psychologisch wichtige 9-Euro-Schwelle.

9. Dezember: Showdown für die Jahresergebnisse

Doch die eigentliche Bewährungsprobe steht noch bevor. Am 9. Dezember präsentiert Thyssenkrupp die detaillierten Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr. Nach den jüngsten positiven Signalen steigen die Erwartungen der Analysten spürbar.

Der Konsens rechnet für das vierte Quartal wieder mit schwarzen Zahlen – ein deutlicher Kontrast zum tiefrot gefärbten Vorjahr. Entscheidend wird aber der Ausblick sein: Kann Vorstandschef Miguel López neben den aktuellen Erfolgen auch einen optimistischen Ausblick für 2026 geben? Insbesondere zur Margenentwicklung im Stahlgeschäft und zu weiteren Auftragseingängen im Wasserstoffbereich?

Die Aktie notierte zuletzt bei 9,12 Euro – deutlich unter dem 52-Wochen-Hoch von 13,24 Euro im Oktober, aber beeindruckende 138 Prozent über dem Jahrestief. Sollte Thyssenkrupp am 9. Dezember liefern und die 9-Euro-Marke per Wochenschluss verteidigen, könnte sich der Weg in Richtung 10 Euro öffnen. Die Puzzleteile der Transformation fügen sich zusammen – ob daraus ein Gesamtbild wird, entscheidet sich in knapp zwei Wochen.

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