Der Industriekonzern Thyssenkrupp wagt am Montag den entscheidenden Schritt: Die milliardenschwere Rüstungstochter TKMS wird an die Börse gebracht. Ein strategischer Coup, der den Wert des traditionsreichen Konzerns endlich heben soll. Doch gelingt nach Jahren gescheiterter Pläne diesmal die große Transformation?

Die Abspaltung von Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS) markiert einen Wendepunkt für den angeschlagenen Industrieriesen. Während sich die Muttergesellschaft von 49% der lukrativen Marinesparte trennt, behält sie mit 51% die strategische Kontrolle. Ein cleverer Schachzug in Zeiten explodierender Verteidigungsausgaben.

Rüstungsboom treibt den Wert

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Der Auftragsbestand von TKMS hat sich in den letzten fünf Jahren auf 18,6 Milliarden Euro mehr als verdreifacht. Geopolitische Spannungen und Europas Aufrüstungsprogramme bescheren dem U-Boot- und Fregattenbauer goldene Zeiten.

Die wichtigsten Eckdaten der Abspaltung:
- Geschätzter TKMS-Wert: 2,3 bis 2,7 Milliarden Euro
- Entspricht rund einem Drittel der Thyssenkrupp-Marktkapitalisierung
- Auftragsbestand verdreifacht auf 18,6 Milliarden Euro
- Mittelfristige Margenziele: über 7%

Analysten sehen in der Verselbstständigung den Schlüssel für agile Reaktionen auf die hohe Nachfrage im Verteidigungssektor. Die Marine-Sparte kann nun ihre Wachstumschancen voll ausschöpfen, ohne von den Problemen des Mutterkonzerns gebremst zu werden.

Nach Jahren des Scheiterns: Neuer Anlauf zur Transformation

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Die TKMS-Abspaltung ist CEO Miguel Ángel López Borregos Antwort auf eine Serie gescheiterter Restrukturierungsversuche. Die geplante Fusion der Stahlsparte mit Tata Steel? Geplatzt. Die komplette Konzernaufspaltung? Abgeblasen.

Diesmal soll es klappen: Der verbleibende Thyssenkrupp-Konzern kann sich endlich auf seine industriellen Kerngeschäfte konzentrieren - Werkstoffdienstleistungen, Automobiltechnologie und die Dekarbonisierung der Stahlindustrie.

Die Märkte reagierten zuletzt gemischt auf die anstehende Transaktion. Während die Aktie am Freitag leicht zulegte, hatte sie am Donnerstag noch nachgegeben. Ein Zeichen für die Unsicherheit der Anleger über den Erfolg der neuen Strategie.

Der nächste Test kommt im Dezember

Mit dem morgigen Börsengang beginnt für beide Unternehmen eine neue Zeitrechnung. Investoren werden genau verfolgen, wie sich die TKMS-Aktie in ihren ersten Handelstagen schlägt. Der wahre Lackmustest folgt jedoch am 9. Dezember: Dann legt Thyssenkrupp seine Bilanz für 2024/2025 vor - die erste nach der historischen Abspaltung.

Diese Zahlen werden zeigen, ob der mutige Schritt tatsächlich verborgene Werte gehoben hat oder ob der Konzern weiter um seine Zukunft kämpfen muss.

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