Der Werbetechnologie-Spezialist Trade Desk hat gerade seine Quartalszahlen vorgelegt – und die waren eigentlich stark. Umsatz und Gewinn übertrafen die Erwartungen, das Geschäft wächst solide. Doch statt Applaus gab es einen brutalen Ausverkauf: Die Aktie stürzte auf ein neues 52-Wochen-Tief. Was läuft hier schief? Und warum fürchten sich Anleger plötzlich vor Amazon?

Starke Zahlen, schwache Reaktion

Trade Desk meldete für das dritte Quartal einen Umsatzanstieg von 18 Prozent auf 739 Millionen Dollar – mehr als Analysten erwartet hatten. Auch der Gewinn je Aktie von 0,45 Dollar lag über den Prognosen. Das bereinigte EBITDA erreichte 317 Millionen Dollar, was einer Marge von 43 Prozent entspricht. Der freie Cashflow belief sich auf 155 Millionen Dollar.

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Doch die Investoren ignorierten diese Erfolge weitgehend. Stattdessen richtete sich der Fokus auf die steigenden Investitionsausgaben: 70 Millionen Dollar in nur einem Quartal – fast so viel wie in der gesamten ersten Jahreshälfte zusammen. Das weckte Sorgen über sinkende Profitabilität.

Analysten drehen das Messer um

Mehrere Investmentbanken senkten ihre Kursziele drastisch. Needham kappte das Ziel von 84 auf 60 Dollar – ein Minus von fast 29 Prozent. Guggenheim reduzierte von 75 auf 55 Dollar, Wells Fargo von 68 auf 53 Dollar. Besonders schmerzhaft: Morgan Stanley stufte die Aktie von „Übergewichten" auf „Neutral" herab und senkte das Kursziel von 80 auf 50 Dollar.

Die Begründung liest sich wie ein Warnsignal: Trade Desk verliert seine Premium-Bewertung und wird nun wie ein durchschnittlicher Branchenteilnehmer bewertet. Der Baron Technology Fund betonte, dass das Unternehmen zwar technologisch führend bleibe, aber zunehmend unter Druck gerate.

Amazon: Der gefährliche Rivale

Der eigentliche Elefant im Raum heißt Amazon. Der E-Commerce-Riese meldete Werbeeinnahmen von 17,7 Milliarden Dollar im letzten Quartal und baut seine Demand-Side-Platform (DSP) aggressiv aus. Mit exklusiven Daten und eigenen Werbeflächen greift Amazon direkt das Kerngeschäft unabhängiger Werbeplattformen an.

CEO Jeff Green versuchte zu beschwichtigen: Rund 90 Prozent der jährlich 70 Milliarden Dollar Werbeerlöse von Amazon stammten aus gesponserten Produktlistungen – einem Geschäft, das eher mit Google Search konkurriere als mit programmatischer Display-Werbung. Doch die aggressive Preisstrategie Amazons und Partnerschaften mit Roku, Netflix und Spotify nähren die Zweifel.

Connected TV als Hoffnungsschimmer?

Trade Desk setzt stark auf Connected TV (CTV) und baut strategische Allianzen aus. Video-Werbung, einschließlich CTV, macht mittlerweile rund 50 Prozent des Geschäfts aus. Neue Kooperationen mit DIRECTV und OSN sollen die Position stärken.

Doch angesichts eines Kurssturzes von 67 Prozent binnen Jahresfrist stellt sich die Frage: Reicht das, um das Vertrauen zurückzugewinnen? Das Unternehmen kaufte zuletzt eigene Aktien für 310 Millionen Dollar zurück und genehmigte ein weiteres Rückkaufprogramm über 500 Millionen Dollar – ein Zeichen des Managements, dass die Bewertung zu niedrig sei. Doch der Markt bleibt skeptisch.

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