Der Programmwerbung-Spezialist The Trade Desk galt lange als goldenes Kind der digitalen Werbebranche. Doch jetzt scheint das Kartenhaus zusammenzubrechen: Amazon greift mit Netflix direkt das Herzstück des Geschäfts an, während Google's Antitrust-Verfahren die ganze Branche erschüttert. Können sich die Anleger noch vor dem totalen Desaster retten?

Amazon und Netflix: Der Todesstoß für The Trade Desk?

Die Partnerschaft zwischen Amazon und Netflix hat an den Märkten für blankes Entsetzen gesorgt. Amazon's Werbeplattform kann jetzt direkt Netflix-Werbeplätze verkaufen – ein direkter Angriff auf The Trade Desk's Kerngeschäft im Connected-TV-Bereich. Die Reaktion der Anleger war brutal: Die Aktie gehörte im August zu den schlechtesten Werten im S&P 500.

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Das Problem ist fundamental: The Trade Desk lebt davon, als neutraler Vermittler zwischen Werbetreibenden und Werbeplätzen zu fungieren. Wenn Tech-Riesen wie Amazon ihre eigenen, geschlossenen Systeme aufbauen, wird diese Rolle überflüssig.

Google-Urteil verstärkt Branchenchaos

Als wäre das nicht genug, belastet das laufende Kartellverfahren gegen Google die gesamte Ad-Tech-Branche. Ein Gericht bestätigte bereits, dass Google illegal Teile des digitalen Werbemarkts monopolisiert hat. Die nun anstehende Entscheidung über mögliche Zerschlagungen von Google's Werbeimperium schafft zusätzliche Unsicherheit.

Enttäuschende Zahlen bestätigen die Krise

Die fundamentalen Daten zeichnen ein düsteres Bild: Trotz eines Umsatzwachstums von 18,7% verfehlte das Unternehmen die Gewinnerwartungen. Noch schlimmer: Der überraschende Abgang des CFO und die schwache Prognose für das dritte Quartal zeigen, dass intern bereits Alarm herrscht. Analysten reagierten mit Abstufungen und senkten ihre Kursziele deutlich.

Mit einem Jahresverlust von fast 65% und einem Kurs weit unter allen wichtigen gleitenden Durchschnitten steht The Trade Desk vor einem Scherbenhaufen. Die Frage ist nicht mehr, ob die Aktie weiter fällt – sondern wie tief.

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