Tesla Aktie: Meilenstein beim Robotaxi

Die Verkaufszahlen schwächeln, doch die Anleger blicken längst über das Kerngeschäft hinaus. Während der Absatz im November deutlich zurückging, treibt eine entscheidende Nachricht aus Texas den Kurs. CEO Elon Musk meldet einen technischen Fortschritt, der die Fantasie der Wall Street neu entfacht: Das Robotaxi fährt ohne Sicherheitsnetz.

Der Auslöser für den aktuellen Optimismus ist der Wegfall von Sicherheitsfahrern in Teslas autonomen Testfahrzeugen. Musk bestätigte am Montag, dass die Tests in Austin nun ohne Insassen laufen, was einen neuen Reifegrad der "Full Self-Driving"-Software (FSD) signalisiert. Dieser Schritt untermauert den ambitionierten Zeitplan für das geplante "Cybercab", dessen Serienproduktion bereits 2026 anlaufen soll.

Marktbeobachter werten dies als entscheidendes Signal. Dan Ives, Analyst bei Wedbush Securities, bezeichnet den Fortschritt als kritischen Wendepunkt für die KI-Strategie des Konzerns. Er bestätigte sein Kursziel von 600 US-Dollar und prognostiziert, dass Teslas Marktkapitalisierung in den nächsten 12 bis 18 Monaten die Marke von 2 Billionen US-Dollar erreichen könnte. Der Markt beginnt zunehmend, das Robotaxi-Geschäft unabhängig vom klassischen Autoverkauf zu bewerten.

Diskrepanz zwischen Hype und Realität

Die jüngste Kursrallye, die den Titel auf Sicht von 30 Tagen um gut 13 Prozent nach oben beförderte, steht im scharfen Kontrast zu den fundamentalen Daten des Automobilmarktes. Laut Cox Automotive fielen Teslas US-Absätze im November um 23 Prozent auf den tiefsten monatlichen Wert seit Januar 2022. Dies spiegelt die allgemeine Schwäche des Sektors nach dem Auslaufen staatlicher Förderungen wider. Doch Investoren scheinen diesen "EV-Winter" derzeit auszublenden und honorieren mit dem Bewertungsaufschlag vor allem die Perspektiven in der Robotik und künstlichen Intelligenz.

Der Fokus liegt nun auf der Ausweitung der fahrerlosen Tests auf weitere Städte. Während für das Pilotprojekt in Austin bislang keine regulatorischen Hürden genannt wurden, bleibt die genaue Beobachtung durch Bundesbehörden ein wesentlicher Risikofaktor für die geplante breite Markteinführung des Cybercabs im Jahr 2026. Technisch orientierte Anleger achten derweil darauf, ob die Aktie den Widerstand am 52-Wochen-Hoch nachhaltig überwinden kann.