Der „Big Short"-Investor Michael Burry geht am heutigen Montag hart mit Tesla ins Gericht – und das zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt. Während der Star-Investor die Bewertung des Elektroautobauers als „lächerlich überzogen" brandmarkt, kommt aus Europa eine Hiobsbotschaft nach der anderen: Die Verkaufszahlen brechen dramatisch ein. Frankreich meldet ein Minus von 58 Prozent, Dänemark von 49 Prozent. Steht Tesla vor einer handfesten Absatzkrise – oder ist das nur eine vorübergehende Delle im Wachstumskurs?

Burrys vernichtendes Urteil

Michael Burry, bekannt für seine spektakuläre Wette gegen den US-Immobilienmarkt vor der Finanzkrise, hat Tesla zum Abschuss freigegeben. In seinem heute veröffentlichten Newsletter rechnet er gnadenlos mit der Bewertung ab: Bei einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von rund 295 sei die Aktie „absurd überbewertet". Besonders pikant: Burry prangert die aggressive Verwässerung der Aktionäre an. Tesla verwässere das Aktienkapital jährlich um etwa 3,6 Prozent durch Aktienbasierte Vergütungen – ohne Rückkaufprogramme. Zum Vergleich: Amazon kommt auf 1,3 Prozent, selbst das als dilutionsfreudig bekannte Palantir auf nur 4,6 Prozent.

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Noch schärfer wird Burry bei Elon Musks potenziellem Vergütungspaket von bis zu einer Billion Dollar. Dies sei faktisch eine Garantie für weitere massive Verwässerungen zulasten bestehender Aktionäre. Den Schwenk des Unternehmens zu Robotik und autonomem Fahren bezeichnet Burry als „Narrativ-Verschiebung" – ein Ablenkungsmanöver vom schwächelnden Kerngeschäft mit Autos.

Europa-Kollaps belastet Stimmung

Die harten Worte des Investors treffen auf eine bedenkliche Faktenlage. Frisch veröffentlichte Zulassungsdaten aus Europa zeigen für November ein Desaster:

  • Frankreich: Absturz um 58 Prozent auf nur noch 1.593 Fahrzeuge
  • Dänemark: Rückgang um 49 Prozent auf 534 Einheiten
  • Norwegen: Einziger Lichtblick mit einem Plus von 175 Prozent auf 6.215 Zulassungen

Der norwegische Erfolg kann die Einbrüche in den anderen Märkten allerdings kaum kompensieren. Tesla verliert in Europa massiv Marktanteile an die wachsende Konkurrenz – ein Warnsignal auch für das vierte Quartal insgesamt. Bereits aus China kamen zuletzt schwache Zahlen: Während Wettbewerber wie Li Auto oder Nio um 6 Prozent zulegen konnten, sanken Teslas Auslieferungen bis Oktober um etwa 7 Prozent im Jahresvergleich.

Analyst hält dagegen – mit kühner These

Gegen den Strom schwimmt Stephen Gengaro von Stifel. Der Analyst hob sein Kursziel von 483 auf 508 Dollar an und bekräftigt seine Kaufempfehlung. Seine Bewertung basiert auf einem „Sum-of-the-Parts"-Modell, das der Full-Self-Driving-Software allein 186 Dollar je Aktie zuordnet – und dem geplanten Robotaxi-Geschäft weitere 158 Dollar. Gengaro rechnet damit, dass Tesla den Robotaxi-Service bis Ende 2025 in großen Metropolen startet.

Doch diese Vision kollidiert mit der Realität: Die operative Marge ist im dritten Quartal auf 5,8 Prozent geschrumpft – von zuvor 10,8 Prozent im Vorjahr. Aggressive Preissenkungen fressen die Profitabilität auf, ohne dass das Volumen entsprechend anzieht. Bei einer Marktkapitalisierung von 1,42 Billionen Dollar ist Tesla für absolute Perfektion bei der Umsetzung aller Zukunftsprojekte bewertet. Jede Verzögerung oder Enttäuschung dürfte die Aktie empfindlich treffen.

Entscheidende Wochen stehen bevor

Die kommenden Wochen werden zeigen, ob Tesla die Kurve noch kriegt. Der Dezember muss nun außergewöhnlich stark ausfallen, um die schwachen November-Zahlen wettzumachen und die Quartalsziele nicht zu verfehlen. Zudem wartet der Markt gespannt auf die breite Ausrollung der FSD-Version 14.1.7 – Tesla-Bullen hoffen auf einen „ChatGPT-Moment" für autonomes Fahren.

Die Kluft zwischen der „KI-und-Robotaxi"-Erzählung und den ernüchternden Absatzzahlen im Kerngeschäft wird jedoch immer größer. Analysten sind gespalten wie selten: Während UBS nur noch 215 Dollar für fair hält, sieht Stifel über 500 Dollar als gerechtfertigt an. Michael Burrys Warnung könnte sich als Vorbote einer schmerzhaften Neubewertung erweisen – oder als verfrüht, sollte Tesla bei Autonomie tatsächlich den Durchbruch schaffen.

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