Zum dritten Mal in diesem Jahr hebt die Deutsche Telekom ihre Jahresprognose an – ein Zeichen außergewöhnlicher operativer Stärke oder lediglich konservative Planungspolitik, die nun Früchte trägt? Fakt ist: Die US-Tochter T-Mobile liefert Rekord um Rekord, die Glasfaser-Offensive in Deutschland läuft auf Hochtouren, und das Management kündigt nun eine Rekord-Dividende von 1,00 Euro je Aktie an. Doch was steckt wirklich hinter diesem bemerkenswerten Wachstumskurs?

Der Bonner Konzern präsentierte am 13. November Zahlen, die kaum Wünsche offen lassen. Konzernchef Tim Höttges kann sich erneut bestätigt fühlen: Trotz turbulenter Märkte liefert sein Unternehmen verlässlich ab. Die Anleger dürften sich fragen: Wie nachhaltig ist dieser Kurs – und gibt es noch Luft nach oben?

T-Mobile US: Die Gelddruckmaschine läuft heiß

Das wahre Kraftwerk des Konzerns steht nicht in Bonn, sondern in den USA. T-Mobile US steuert auf ein Rekordjahr zu, das selbst optimistische Erwartungen übertrifft. Die Serviceumsätze kletterten im dritten Quartal um satte 9,0 Prozent auf 18,2 Milliarden US-Dollar, während das bereinigte EBITDA AL um 5,5 Prozent auf 8,4 Milliarden US-Dollar zulegte.

Die wirklich beeindruckende Zahl verbirgt sich jedoch in der Kundengewinnung: Zwischen 7,2 und 7,4 Millionen Postpaid-Neukunden erwartet T-Mobile US für das Gesamtjahr 2025 – nach ursprünglich prognostizierten 6,1 bis 6,4 Millionen. Diese deutliche Anhebung der Prognose mitten im Jahr zeugt von einer Marktdynamik, die selbst das eigene Management überrascht hat. Die Konsolidierung von UScellular, die seit Anfang August in die Bücher einfließt, verstärkt diesen Effekt zusätzlich.

Deutschland: Glasfaser-Offensive zeigt Wirkung

Während die USA für den Löwenanteil des Konzernwachstums sorgen, spielt sich im Heimatmarkt eine stille Revolution ab. Mit 155.000 Netto-Neukunden für reine Glasfaseranschlüsse (FTTH) verzeichnete das Deutschland-Geschäft das beste Quartal seiner Geschichte in diesem Segment.

Das Glasfasernetz erreicht mittlerweile 11,8 Millionen Haushalte – ein beachtlicher Ausbau, der die strategische Neuausrichtung des Konzerns unterstreicht. Die Mobilfunk-Serviceumsätze stiegen organisch um 1,8 Prozent, ein solides, wenn auch unspektakuläres Wachstum in einem gesättigten Markt.

Die neue Jahresprognose im Detail

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Die positive Entwicklung schlägt sich direkt in den Gesamtjahreszielen nieder:

  • Bereinigtes EBITDA AL: Rund 45,3 Milliarden Euro (zuvor: über 45 Milliarden Euro)
  • Free Cashflow AL: Rund 20,1 Milliarden Euro (zuvor: über 20 Milliarden Euro)
  • Geplante Dividende 2025: 1,00 Euro je Aktie (Vorjahr: 0,90 Euro)
  • Angekündigte Aktienrückkäufe 2026: Bis zu 2 Milliarden Euro

Die Umsätze kletterten im dritten Quartal organisch um 3,3 Prozent auf 28,9 Milliarden Euro, das bereinigte EBITDA AL stieg organisch um 2,9 Prozent auf 11,1 Milliarden Euro – exakt im Rahmen der Analystenschätzungen. Der bereinigte Nettogewinn legte im Quartalsvergleich um 14,3 Prozent auf 2,7 Milliarden Euro zu.

KI-Offensive: Milliarden-Partnerschaft mit Nvidia

Neben dem operativen Tagesgeschäft positioniert sich die Telekom für die Zukunft. Die Anfang November angekündigte KI-Cloud-Partnerschaft mit Nvidia im Volumen von 1 Milliarde Euro für 2026 setzt ein klares Signal. In München entsteht eine der größten KI-"Gigafabriken" Europas – tief unter der Erde, wie Höttges betont.

"Ultramodern, hochmoderne Technologie und offen für Startups, KMU, Industrie, Forschung und die wissenschaftliche Gemeinschaft", beschreibt der Konzernchef die Vision. Ob diese Investition ähnliche Renditen abwirft wie das US-Geschäft, wird sich zeigen müssen. Fakt ist: Die Telekom will beim Mega-Thema KI nicht abseits stehen.

Rekord-Dividende als Vertrauensbeweis

Mit der geplanten Dividende von 1,00 Euro je Aktie für 2025 – eine Steigerung von 11 Prozent – und den angekündigten Aktienrückkäufen von bis zu 2 Milliarden Euro signalisiert das Management Zuversicht. Die operative Stärke erlaubt es dem Konzern, gleichzeitig in Wachstum zu investieren und die Aktionäre großzügig zu bedienen.

Die dritte Guidance-Erhöhung in einem Jahr ist ungewöhnlich und wirft die Frage auf: War die ursprüngliche Prognose zu konservativ – oder läuft das Geschäft tatsächlich so außergewöhnlich gut?

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