TeamViewer Aktie: Vertrauenskrise drückt
TeamViewer geht mit einem tiefen Kratzer ins neue Börsenjahr. Nach einer kräftigen Korrektur im Herbst ist die Aktie weit von ihren Höchstständen entfernt und rangiert kurz vor dem Jahrestief. Im Mittelpunkt steht weniger der Gesamtmarkt als die Frage, ob das Management den angezählten Wachstumskurs nach der 1E-Übernahme wieder glaubhaft machen kann.
Der Kurs bewegt sich heute nur leicht, doch der Blick auf das Gesamtjahr ist deutlich: Bei rund 5,94 Euro notiert die Aktie zwar minimal über dem gestrigen Schlusskurs, seit Jahresanfang summiert sich jedoch ein Minus von knapp 39 Prozent. Vom 52‑Wochen-Hoch bei 13,42 Euro trennen den Titel aktuell rund 56 Prozent – eine deutliche Neubewertung.
Schwacher Chart, dünner Handel
Charttechnisch bleibt die Lage angespannt. Die Marke von 6,00 Euro wirkt derzeit wie eine Hürde, die der Kurs nicht nachhaltig zurückerobern kann. Der Abstand zum 52‑Wochen-Tief von 5,42 Euro ist mit gut 10 Prozent überschaubar, was den Druck auf die Aktie hoch hält.
Im Handel zwischen den Jahren ist das Umsatzvolumen ausgedünnt. Das begünstigt zwar keine großen Trendwechsel, sorgt aber dafür, dass bereits kleinere Orders stärkere Ausschläge auslösen können. Immerhin liegt der Kurs leicht über dem 50‑Tage-Durchschnitt von 5,82 Euro, bleibt aber deutlich unter dem 200‑Tage-Durchschnitt von 8,82 Euro – ein klares Signal für einen übergeordneten Abwärtstrend. Der RSI von 27,6 deutet zudem auf ein technisch überverkauftes Niveau hin.
Die Fakten im Überblick
- Aktueller Kurs: 5,94 Euro
- Abstand zum 52‑Wochen-Hoch (13,42 Euro): rund -56 %
- Abstand zum 52‑Wochen-Tief (5,42 Euro): rund +10 %
- Performance seit Jahresanfang: etwa -38,5 %
- Umsatzprognose 2025: 780–800 Mio. Euro (vorher 815–840 Mio. Euro)
- Erwartete EBITDA-Marge 2025: ca. 44 %
Damit wird deutlich: Der Markt bewertet die Aktie neu – nicht wegen eines einmaligen Schocks, sondern wegen veränderter Wachstumserwartungen.
1E-Integration als Knackpunkt
Kern der Vertrauenskrise ist die Integration der Ende 2024 übernommenen Einheit 1E. Im Oktober musste das Unternehmen einräumen, dass die Erlöse dieses Bereichs hinter den Plänen zurückgeblieben sind. Als Gründe nannte das Management das schwächere makroökonomische Umfeld und interne Transformationsprozesse.
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Diese Probleme haben unmittelbare Folgen für die Gesamtstory: Die Umsatzprognose für 2025 wurde von zuvor 815–840 auf 780–800 Millionen Euro gesenkt. Gleichzeitig wurden die Wachstumserwartungen für 2025 und 2026 auf nun 2–6 Prozent zurückgeschraubt. Das Bild eines dynamischen „Re-Acceleration“-Szenarios, auf das viele Investoren gesetzt hatten, ist damit erst einmal verblasst.
Etwas Stabilität bringt immerhin das Margenziel: Die erwartete EBITDA-Marge von rund 44 Prozent für 2025 signalisiert, dass Profitabilität weiterhin ein starker Pfeiler des Geschäftsmodells bleibt. Für viele Investoren reicht dieser Punkt derzeit aber nicht aus, um die Zweifel an der Wachstumsdynamik zu überdecken.
Analystenforderung: Beweise statt Versprechen
Auf Analystenseite überwiegt die Skepsis. Häuser wie Morgan Stanley verweisen auf anhaltenden Gegenwind und sehen vor allem die Entwicklung von 1E kritisch. Die Botschaft ist klar: Solange das Unternehmen keine belastbaren Belege für einen erfolgreichen Turnaround dieses Segments liefert, bleibt die Bereitschaft begrenzt, in großem Stil neues Kapital in den Titel zu lenken.
Damit verschiebt sich der Fokus: Weg von ambitionierten Storys, hin zu harten Zahlen. Quartalsberichte und konkrete Fortschritte bei der Integration von 1E werden zur entscheidenden Messlatte.
Ausblick: 2026 muss liefern
Das Börsenjahr 2025 dürfte für TeamViewer auf einem enttäuschenden Kursniveau enden. Der heutige, ruhige Handelstag bestätigt die abwartende Haltung vieler Investoren: Ohne positive operative Signale fehlt kurzfristig der Treiber für eine spürbare Erholung.
Entscheidend werden nun die ersten Ausblicke auf 2026. Gelingt es dem Management, die gesenkten Wachstumserwartungen mit solider Umsetzung, messbaren 1E-Fortschritten und der anvisierten Marge von rund 44 Prozent zu unterlegen, könnte sich die aktuelle Bewertung als zu pessimistisch erweisen. Bleiben diese Belege aus, dürfte der Abstand zum 52‑Wochen-Hoch noch länger groß bleiben.
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