Strategy (ehemals MicroStrategy) steht vor einer bizarren Marktsituation. Die Marktkapitalisierung des Unternehmens ist aktuell geringer als der Wert der gehaltenen Bitcoins – faktisch bewertet der Markt das operative Softwaregeschäft damit negativ. Doch dieser historisch seltene Abschlag kommt nicht von ungefähr: Eine drohende Entscheidung des Index-Anbieters MSCI sorgt für massive Verunsicherung bei den Investoren.

Bitcoin-Schatz wird ignoriert

Die Diskrepanz zwischen Börsenwert und Substanzwert hat ein extremes Niveau erreicht. Zum Stichtag 1. Dezember 2025 hielt das Unternehmen 650.000 Bitcoin. Bei einem Bitcoin-Preis zwischen 91.000 und 93.000 Dollar summiert sich dieser Bestand auf einen Bruttowert von rund 60 Milliarden Dollar.

Der Börsenwert von Strategy liegt jedoch etwa 2 bis 6 Milliarden Dollar unter diesem Betrag. Diese Bewertungslücke impliziert, dass Anleger entweder erhebliche Ausführungsrisiken einpreisen oder das eigentliche Softwaregeschäft als wertvernichtend ansehen. Die Aktie, die seit Jahresanfang über 45 Prozent an Wert verloren hat und aktuell bei 159,40 Euro notiert, spiegelt diese Skepsis deutlich wider.

Drohender Index-Ausschluss

Hauptgrund für den Kursdruck ist eine laufende Konsultation des Index-Anbieters MSCI. Es wird geprüft, ob Unternehmen, deren Bilanz mehrheitlich aus digitalen Assets besteht (sogenannte "Digital Asset Treasury Companies"), weiterhin in wichtigen Indizes verbleiben dürfen.

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Eine Entscheidung wird für den 15. Januar 2026 erwartet. Sollte MSCI diese Firmen ausschließen, müssten passive Indexfonds ihre Anteile zwangsweise verkaufen, was einen enormen Verkaufsdruck auslösen würde. Analysten sehen in diesem Szenario das größte Risiko, betonen aber auch, dass eine positive Entscheidung den aktuellen Abschlag rasch umkehren könnte.

Operative Offensive und Sicherheitsnetz

Ungeachtet der Börsenturbulenzen treibt das Management das operative Geschäft voran. Eine neue Partnerschaft mit dem IT-Dienstleister HCL Technologies soll die Verbreitung der KI-gestützten Analyseplattform "Strategy Mosaic" beschleunigen. HCLTech wird die Software in komplexe Multi-Cloud-Umgebungen seiner Großkunden integrieren, was den Fokus wieder stärker auf das Kerngeschäft lenken soll.

Gleichzeitig hat Strategy eine Liquiditätsreserve von 1,44 Milliarden US-Dollar aufgebaut. Dieser Puffer soll Zinszahlungen und Dividenden für die nächsten 21 Monate decken und verhindern, dass das Unternehmen bei Preisschwankungen gezwungen ist, Bitcoin zu verkaufen.

Finanzinstitute wie Mizuho und Benchmark halten die aktuelle Bewertung für eine vorübergehende Verwerfung und rufen Kursziele von 484 Dollar beziehungsweise 705 Dollar aus. Für Anleger bleibt die Situation bis zur MSCI-Entscheidung Mitte Januar eine Gratwanderung zwischen der Chance auf einen Einstieg unter Substanzwert und dem Risiko regulatorischer Änderungen.

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