Strategy steht unter Druck: Der größte börsennotierte Bitcoin-Halter legt seine aggressive Krypto-Kaufstrategie vorübergehend auf Eis. Die Aktie notiert in der Nähe des 52‑Wochentiefs, während mehrere Belastungsfaktoren gleichzeitig aufkommen.

Bitcoin-Käufe pausieren

Erstmals seit Monaten hat das Unternehmen seine laufenden Bitcoin-Zukäufe gestoppt. Statt weiteres Kapital in die Kryptowährung zu investieren, platzierte Strategy in der vergangenen Woche Aktien im Volumen von 747,8 Millionen US‑Dollar – ohne im Gegenzug zusätzliche BTC zu erwerben.

Dieser Schritt markiert eine deutliche Abweichung von der bisherigen Strategie des kontinuierlichen Aufbaus der Bitcoin-Position. Auslöser ist ein deutlich schwächerer Markt: Der Bitcoin-Preis ist von seinem Hoch im Oktober nahe 126.000 US‑Dollar auf aktuell rund 87.700 US‑Dollar zurückgefallen.

Liquidität deutlich erhöht

Parallel dazu stärkt Strategy gezielt die eigene Kasse:

  • USD-Reserve von 1,44 auf 2,2 Milliarden US‑Dollar ausgebaut
  • 31,9 Monate Dividendenabdeckung gesichert
  • jährliche Dividendenverpflichtungen von rund 824 Millionen US‑Dollar aus Vorzugsaktien
  • keine Bitcoin-Verkäufe nötig, um kurzfristige Verpflichtungen zu bedienen

Executive Chairman Michael Saylor betont, dass diese USD-Reserve die umfangreichen BTC-Bestände von 671.268 Bitcoin ergänze. Deren aktueller Wert liegt bei rund 58,9 Milliarden US‑Dollar.

Risiko durch mögliche Index-Streichung

Zusätzlichen Druck bringt eine laufende Indexüberprüfung. Der Anbieter MSCI erwägt, Unternehmen mit digitalen Vermögenswerten in der Bilanz aus seinen globalen Benchmarks zu entfernen. Eine Entscheidung soll bis zum 15. Januar 2026 fallen.

Mögliche Markteffekte

Mehrere Analysten haben den potenziellen Abfluss aus passiven Vehikeln quantifiziert:

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  • rund 2,8 Milliarden US‑Dollar mögliches Zwangsverkaufsvolumen bei MSCI-Ausschluss
  • bis zu 8,8 Milliarden US‑Dollar potenzielle Gesamtabflüsse, falls weitere Indexanbieter folgen
  • etwa 30 % des Free Float könnten bei passiven Investoren liegen, die dann unter Verkaufsdruck geraten

Schätzungen von JPMorgan und TD Cowen zufolge könnte dadurch allein aus passiven Fonds erheblicher Börsenwert verloren gehen. Ein Gegengewicht: Nasdaq hat Strategy im Rahmen der Neugewichtung im Dezember im Nasdaq‑100 belassen.

Analysten bleiben überwiegend positiv

Trotz eines Kursrückgangs von rund 50 % in drei Monaten ist die Stimmung auf der Wall Street überwiegend konstruktiv, wenn auch verhaltener:

  • Citigroup bestätigte am 22. Dezember das „Buy“-Rating, senkte das Kursziel jedoch von 485 auf 325 US‑Dollar
  • Bernstein sieht die Aktie bei 450 US‑Dollar
  • HC Wainwright & Co. hält an einem Kursziel von 475 US‑Dollar fest
  • BTIG liegt mit 630 US‑Dollar am oberen Ende der Spanne

Im Kern gehen die Häuser davon aus, dass strukturelle Vorteile – die Größe der Bitcoin-Position, lange Laufzeiten der Schulden und die Gestaltung der Vorzugsaktien – nach unten absichern.

Bewertung und Kennzahlen

Die Bewertung hat sich deutlich eingetrübt. Die Aktie wird derzeit zu einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von 0,91 gehandelt, deutlich unter dem Branchendurchschnitt von 3,18. Dieser Abschlag spiegelt vor allem Sorgen über Bitcoin-Volatilität und Indexrisiken wider.

Gleichzeitig signalisiert die mNAV-Kennzahl von 1,07, dass die Aktie nahe am Nettoinventarwert der zugrunde liegenden Bitcoin-Bestände notiert. Seit Jahresbeginn liegt das Minus bei etwa 45 %, der Kurs bewegt sich um 159 US‑Dollar.

Bilanz als Stabilisator

Laufzeiten und Reserven

Die Kapitalstruktur verschafft dem Unternehmen einen Puffer. Der erste relevante Fälligkeitstermin einer wandelbaren Anleihe liegt im September 2027, mit einem Nominalvolumen von 1 Milliarde US‑Dollar. Die aktuelle USD-Reserve würde ausreichen, um diesen Betrag vollständig zu bedienen und dennoch rund 15 Monate Dividenden auf die Vorzugsaktien zu decken.

Darüber hinaus bieten die langfristigen Fälligkeiten der übrigen Schulden und die nicht belasteten Bitcoin-Bestände zusätzliche Flexibilität. Die Position von 671.268 BTC entspricht rund 3,1 % des maximalen Bitcoin-Angebots von 21 Millionen.

Im Zusammenspiel aus gestärkter Liquidität, hoher BTC-Allokation und dem schwebenden Indexrisiko dürfte der nächste Kursimpuls vor allem davon abhängen, wie sich die MSCI-Entscheidung und der Bitcoin-Markt bis 2026 entwickeln.

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