Einst gefeiert für die aggressive Bitcoin-Strategie, wurden Investoren von Strategy Inc. am Dienstag jäh auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Was als Jahr des Triumphs geplant war, wandelt sich angesichts eingebrochener Kryptopreise in einen harten Überlebenskampf: Das Unternehmen musste seine Gewinnziele drastisch zusammenstreichen und eilig ein Milliarden-Polster aufbauen. Dient das frische Kapital als rettender Anker in stürmischer See oder ist es der Vorbote eines noch tieferen "Krypto-Winters" für die Aktie?

Radikale Kehrtwende

Der Auslöser für die aktuelle Nervosität könnte kaum dramatischer sein. Noch vor wenigen Wochen malte das Management eine rosige Zukunft mit Milliardengewinnen. Dieses Bild wurde nun revidiert – und zwar massiv. Statt eines erwarteten Nettogewinns von rund 24 Milliarden Dollar stellt das Unternehmen für 2025 nun eine Spanne in Aussicht, die im schlimmsten Fall einen Verlust von 5,5 Milliarden Dollar bedeutet.

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Der Grund für diese 180-Grad-Wende liegt auf der Hand: Die Abhängigkeit vom Bitcoin. Während die alten Modelle von einem Kursziel von 150.000 Dollar bis Ende 2025 ausgingen, mussten die Planer ihre Erwartungen an die Realität anpassen. Das neue Modell kalkuliert konservativ mit einer Spanne zwischen 85.000 und 110.000 Dollar.

Notverkauf als letztes Mittel

Um nicht zum Spielball der volatilen Märkte zu werden, hat Strategy Inc. die Flucht nach vorn angetreten. Durch die Ausgabe neuer Aktien sammelte das Unternehmen 1,44 Milliarden Dollar an frischer Liquidität ein. Dieses Polster hat eine klare strategische Funktion: Es dient als Firewall.

Das Management will unter allen Umständen verhindern, auch nur einen Teil des riesigen Bestands von 650.000 Bitcoins zwangsweise verkaufen zu müssen, um laufende Zinsen oder Dividenden zu bedienen. Die Reserven sichern diese Zahlungen nun für mindestens 21 Monate ab. CEO Phong Le stellte klar, dass ein Verkauf der digitalen Assets nur als absolute "Notlösung" infrage käme – etwa wenn der Börsenwert unter den Nettoinventarwert (NAV) fällt und keine anderen Geldquellen mehr verfügbar sind.

Bewertung auf dem Prüfstand

Für Anleger bedeutet dies eine neue Realität. Der Aufschlag, den die Aktie in der Vergangenheit gegenüber ihrem reinen Bitcoin-Bestand hatte, hat sich weitgehend in Luft aufgelöst. Die Marktkapitalisierung bewegt sich nun in einer gefährlichen Nähe zum reinen Wert der gehaltenen Assets.

Auch charttechnisch hat der Titel massiv gelitten. Mit einem Minus von fast 49 % seit Jahresanfang spiegelt der Kurs die tiefe Verunsicherung wider. Zwar sehen einige Analysten, wie die von Benchmark, in dem Ausverkauf eine Chance und halten an ihren Kaufempfehlungen fest, doch die technische Lage bleibt angespannt. Der Titel notiert weit unter seinen gleitenden Durchschnitten, was den anhaltenden Abwärtsdruck unterstreicht.

Droht der Index-Rauswurf?

Als wäre der Preisdruck nicht genug, braut sich an der Regulierungsfront weiteres Ungemach zusammen. Analysten warnen vor einem möglichen Ausschluss aus den wichtigen MSCI-Indizes. Eine Entscheidung hierzu wird für den 15. Januar 2026 erwartet. Sollte MSCI seine Kriterien für Unternehmen mit hohem Krypto-Exposure verschärfen, könnten passive Fonds gezwungen sein, Aktien im Wert von Milliarden abzustoßen.

Anleger sollten in den kommenden Wochen vor allem die Marke von 90.000 Dollar beim Bitcoin sowie die Zinsentscheidung der US-Notenbank am 10. Dezember im Auge behalten. Das frisch aufgebaute Liquiditätspolster erkauft Strategy Inc. zwar wertvolle Zeit, doch das Schicksal der Aktie bleibt untrennbar mit einer Erholung des Kryptomarktes verknüpft.

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