Strategy Aktie: Bitcoin-Plan unter Druck
Strategy (ehemals MicroStrategy) dreht weiter kräftig am Bitcoin-Hebel. Zum zweiten Mal in Folge hat das Unternehmen innerhalb einer Woche Bitcoin im Milliardenvolumen eingesammelt – und trotzdem verliert eine zentrale Kennzahl erstmals an Glanz. Entscheidend ist dabei weniger die schiere Menge an Coins, sondern die Frage: Wie stark verwässert der aggressive Kapitalaufbau die Aktionäre?
Zweite Milliardenrunde in Bitcoin
Zwischen dem 8. und 14. Dezember hat Strategy 10.645 Bitcoin zu einem durchschnittlichen Preis von 92.098 US‑Dollar je Coin gekauft. Bereits in der Woche zuvor waren rund 10.624 BTC für 962,7 Millionen US‑Dollar hinzugekommen. Damit setzt das Unternehmen seine offensive Kauftaktik unverändert fort.
In Summe hält Strategy nun 671.268 Bitcoin. Dafür wurden rund 50,33 Milliarden US‑Dollar investiert, der durchschnittliche Einstandskurs liegt bei 74.972 US‑Dollar. Gemessen an der maximalen Bitcoin‑Menge von 21 Millionen Coins kontrolliert das Unternehmen damit über 3 % des gesamten Angebots. Beim aktuellen Marktpreis ergibt sich ein Treasury‑Wert von etwa 60 Milliarden US‑Dollar – was auf nicht realisierte Buchgewinne von rund 9,7 Milliarden US‑Dollar hinweist.
Finanzierung über Aktienverkauf
Die jüngsten Käufe wurden im Wesentlichen über Aktienemissionen finanziert. Strategy hat 4.789.664 Stammaktien im Rahmen eines At‑the‑Market‑Programms platziert und dafür rund 888,2 Millionen US‑Dollar erlöst. Ergänzend flossen Mittel aus dem Verkauf von Vorzugswertpapieren:
- STRF: ca. 18 Millionen US‑Dollar
- STRK: ca. 0,6 Millionen US‑Dollar
- STRD: ca. 82,2 Millionen US‑Dollar
Trotz dieser Transaktion verfügt das Unternehmen Stand 14. Dezember noch über ein Volumen von 12,56 Milliarden US‑Dollar an ausgabefähigen MSTR‑Aktien im bestehenden ATM‑Programm. Dieses ist Teil des ambitionierten „42/42“-Plans, mit dem Strategy bis 2027 insgesamt 84 Milliarden US‑Dollar an Kapital einwerben will.
BTC Yield rutscht erstmals ins Minus
Während die Bitcoin‑Bestände wachsen, sorgt eine interne Kennzahl für Stirnrunzeln: der sogenannte BTC Yield. Diese Metrik misst, wie viel Bitcoin pro MSTR‑Aktie hinterlegt ist. Laut Berichten ist dieser Wert im jüngsten Quartal erstmals seit Jahren negativ geworden.
Konkret meldet Strategy einen vierteljährlichen BTC Yield von minus 1 %. Das bedeutet, dass das Unternehmen je ausstehender Aktie nun weniger Bitcoin hält als Ende September 2025. Brisant ist das vor allem, weil der BTC Yield seit 2020 auf Jahresbasis und seit April 2023 auf Quartalsbasis durchgängig positiv war. Die Argumentation, dass neue Aktienemissionen für bestehende Anteilseigner stets wertsteigernd seien, wird damit klar geschwächt.
mNAV‑Aufschlag bricht ein
Parallel dazu ist der Bewertungsaufschlag auf die Bitcoin‑Bestände stark geschrumpft. Auf Unternehmensebene wird Strategy aktuell nur noch mit einer Prämie von etwa 16 % gegenüber dem Wert der gehaltenen Bitcoin bewertet. Noch im November 2024 lagen diese Aufschläge zeitweise bei über 240 %.
Auf einfacher Basis – also ohne Berücksichtigung von Vorzugsaktien und Anleihen – liegt die Marktkapitalisierung von Strategy mittlerweile sogar unter dem Wert der Bitcoin‑Position. Der multiple‑to‑Net‑Asset‑Value (mNAV) bewegt sich nur noch in einer Spanne von etwa 0,85 bis 1,10. Anleger scheinen das Geschäftsmodell damit deutlich nüchterner zu bewerten als noch vor einem Jahr.
Indizes: Nasdaq bestätigt, MSCI offen
Etwas Rückenwind kommt von Indexseite. Strategy bleibt nach der jährlichen Anpassung im Nasdaq 100. Die Entscheidung wurde am 13. Dezember veröffentlicht, die Änderungen treten vor Handelsbeginn am 22. Dezember in Kraft.
Offen ist hingegen die Zukunft im MSCI USA Index. Hintergrund ist ein Vorschlag, Unternehmen mit mehr als 50 % ihrer Vermögenswerte in digitalen Währungen aus dem Index auszuschließen. Strategy hat darauf mit einem 12‑seitigen Schreiben an das MSCI Equity Index Committee reagiert und den Vorstoß als „fehlgeleitet“, „diskriminierend“, „willkürlich“ und „nicht praktikabel“ kritisiert.
MSCI will seine finale Entscheidung bis zum 15. Januar 2026 treffen. Sie wird maßgeblich für die Indexzusammensetzung im Rahmen der nächsten Anpassung im Februar sein.
Aktie im Abwärtstrend
Trotz Bitcoin‑Offensive und Nasdaq‑Verbleib bleibt die Aktie klar unter Druck. Der Titel schloss heute bei 142,40 Euro und liegt damit rund 51 % unter dem Stand zu Jahresbeginn. Auf Zwölfmonatssicht summiert sich das Minus auf gut 63 %, der Abstand zum 52‑Wochen‑Hoch von 391,80 Euro beträgt aktuell knapp zwei Drittel.
Charttechnisch ist der Trend abwärtsgerichtet. Der Kurs notiert deutlich unter dem 50‑ und 200‑Tage‑Durchschnitt, während der RSI von 84,2 auf eine überkaufte und zugleich hochvolatile Situation hinweist. Kurzfristig bewegt sich die Aktie nur knapp über ihrem jüngsten Jahrestief.
Fazit: Hohe Bitcoin‑Wette mit wachsender Verwässerung
Strategy treibt seine Bitcoin‑Strategie weiter kompromisslos voran und baut den Bestand konsequent in Milliardenhöhe aus. Gleichzeitig zeigen der erstmals negative BTC Yield und der deutlich geschrumpfte mNAV‑Aufschlag, dass der Markt die stetige Aktienverwässerung zunehmend kritisch sieht. Die nächsten entscheidenden Wegmarken sind die MSCI‑Entscheidung Mitte Januar 2026 und die weitere Kursentwicklung von Bitcoin, die direkt darüber mitbestimmen, wie attraktiv das Papier im Verhältnis zu den reinen Coin‑Beständen bleibt.
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