Von 2002 bis 2017 existierte in Österreich das bisher größte Baukartell in der Geschichte der Zweiten Republik. Das Ganze flog erst im Jahr 2016 auf, was ein langwieriges Verfahren nach sich zog, das eigentlich bereits abgeschlossen war. Auch Strabag war an der Sache beteiligt, stellte sich aber als Kronzeugin zur Verfügung und konnte dadurch die eigene Strafe auf erträgliche 45 Millionen Euro begrenzen.

Am gestrigen Mittwoch startete allerdings ein neues Verfahren, bei dem die Angelegenheit neu aufgerollt wird. Darüber berichtete "Der Standard". Dabei geht es um Vorwürfe, laut denen Strabag mit den Behörden damals nicht vollumfänglich zusammengearbeitet habe. Das Unternehmen weist dies entscheiden zurück. Am ersten Verhandlungstag gab es noch keine neuen Erkenntnisse. Für Strabag steht viel auf dem Spiel.

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Strabag droht eine Rekordstrafe

Sollten die Richter die neuerlichen Vorwürfe als bestätigt ansehen, so müsste wohl eine neue Strafe festgesetzt werden. Jene könnte dann deutlich höher ausfallen, vielleicht sogar zur höchsten jemals ausgesprochenen Kartellstrafe in Österreich mutieren. Strabag versuchte bereits, die Angelegenheit mit einem Vergleich aus der Welt zu schaffen. Darauf wollte die Bundeswettbewerbsbehörde sich jedoch nicht einlassen.

Entschieden ist freilich noch nichts und die Anleger bleiben bisher auch recht entspannt. Die Strabag-Aktie macht es sich auf hohem Niveau bequem. Am Donnerstagmittag notierte das Papier bei 78,10 Euro und damit weiterhin 90 Prozent höher als vor zwölf Monaten. Die Aktionäre dürften das Geschehen aber genau im Auge behalten. Sollte der unschöne Verdacht sich erhärten, so würde dies sehr wahrscheinlich auch eine Reaktion an der Börse provozieren.

Das kann dauern

Aufgrund er Komplexität des Falles ist nicht mit einem schnellen Urteil zu rechnen. Auch deshalb hat die Angelegenheit keinen unmittelbaren Einfluss auf den Aktienkurs. Doch solange sich das Ganze nicht aus der Welt schaffen lässt, schwebt es wie ein Damoklesschwert über Strabag und es könnte in den kommenden Monat auch dafür sorgen, dass das weitere Aufwärtspotenzial begrenzt bleibt.

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