Nach der schmerzhaften Niederlage im Wettbewerb um einen SBB-Großauftrag sendet Stadler Rail ein starkes Lebenszeichen aus dem Ausland. Der Schweizer Zughersteller sicherte sich kurz vor dem Wochenende einen strategisch bedeutenden Zuschlag im Rhein-Main-Gebiet, der weit mehr umfasst als nur den Bau von Zügen. Für die zuletzt unter Druck geratenen Anteilsscheine könnte dieser Deal die dringend benötigte Stabilisierung bringen.

Die Fakten im Überblick:
* Auftrag: Lieferung von 27 CITYLINK-Fahrzeugen für die Region Frankfurt RheinMain.
* Service-Joker: Instandhaltung und Ersatzteilversorgung über 30 Jahre.
* Zeitplan: Betriebsaufnahme für Dezember 2030 geplant (Tests ab 2028).
* Kontext: Zweiter internationaler Erfolg binnen einer Woche nach einem Zuschlag in Dänemark.

Lukratives Service-Geschäft

Der am späten Freitag gemeldete Abschluss mit der Fahrzeugmanagement-Region Frankfurt RheinMain (fahma) ist qualitativ hochwertig. Neben der reinen Produktion der 27 Tram-Trains umfasst der Vertrag eine Instandhaltungskomponente über drei Jahrzehnte. In der Bahnindustrie gelten solche "Full-Service"-Vereinbarungen als wichtiger Stabilisator für die Bilanz, da sie im Gegensatz zum zyklischen Fahrzeugverkauf planbare, wiederkehrende Umsätze mit oft attraktiven Margen generieren.

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Diese Nachrichten kommen für den Aktienkurs zur richtigen Zeit. Mit einem Schlusskurs von 20,90 Euro notiert das Papier nur noch knapp über dem 52-Wochen-Tief von 20,12 Euro. Der Wochenverlust von 3,51 Prozent verdeutlicht die aktuelle Nervosität der Anleger, die durch den neuen Auftrag nun etwas abgemildert werden dürfte.

Signalwirkung nach SBB-Niederlage

Der Auftrag aus Deutschland hat auch eine psychologische Dimension. Ende November musste Stadler auf dem heimischen Markt hinnehmen, dass die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) einen Milliardenauftrag an den Konkurrenten Siemens vergaben – eine Entscheidung, gegen die Stadler aktuell juristisch vorgeht. Dass die Schweizer nun im Gegenzug im Heimatmarkt von Siemens punkten, demonstriert internationale Wettbewerbsfähigkeit.

Flankiert wird dieser Erfolg durch einen weiteren Auftrag aus Dänemark, der bereits am Dienstag gemeldet wurde. Dort liefert Stadler acht batteriebetriebene Tram-Trains für die Stadt Aarhus. Die Kombination aus beiden Meldungen zeigt, dass die Nischenstrategie mit flexiblen Fahrzeugplattformen wie dem CITYLINK, der sowohl als Straßenbahn als auch auf Eisenbahnstrecken fahren kann, im Exportgeschäft greift.

Fokus auf Margenqualität

Das "Order-Momentum" der vergangenen Woche dient als wichtiges Gegengewicht zu den Sorgen um den SBB-Auftrag. Gelingt es Stadler, den Anteil langfristiger Service-Verträge weiter auszubauen, reduziert dies die Abhängigkeit von einzelnen Großprojekten. Anleger werden in den kommenden Wochen genau beobachten, ob das Management diese Serie internationaler Gewinne fortsetzen kann und wie sich das laufende Rekursverfahren in der Schweiz entwickelt. Entscheidend für eine nachhaltige Bodenbildung der Aktie bleibt nun die operative Umsetzung der neuen Projekte.

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