Der Zugbauer meldet Fortschritte beim Großprojekt in Kasachstan und sorgt damit nach dem SBB-Rückschlag für Entspannung. Der Milliardenauftrag über Hunderte Schlaf- und Liegewagen stabilisiert den Rekord-Auftragsbestand und verbessert die Visibilität bis 2030. Parallel setzt ein kleinerer Heimmarktauftrag ein Signal in einem wichtigen Nischensegment.

Kasachstan-Projekt bringt Planungssicherheit

Nach dem Verlust der rund 2 Milliarden Franken schweren SBB-Ausschreibung gegen Siemens rückt der Fokus auf den Auftrag der staatlichen kasachischen Bahn KTZ. Am Wochenende wurden die Details weiter konkretisiert.

Stadler treibt die Produktion von rund 500 bis 600 Schlaf- und Liegewagen voran. Das Volumen liegt bei etwa 2,3 Milliarden Schweizer Franken und ist zentral für die Auslastung der Werke und die langfristige Planungssicherheit.

Wesentliche Punkte für Investoren:

  • Lokale Produktion: Die Fertigung in Astana läuft an. Das reduziert politische Risiken und soll die Marge durch lokale Wertschöpfung stützen.
  • Service-Komponente: Neben der Lieferung umfassen die Verträge langfristige Wartungsleistungen, die wiederkehrende Cashflows sichern.
  • Puffer zum SBB-Verlust: Marktbeobachter sehen den Fortschritt in Kasachstan als wichtigen Ausgleich für den entgangenen Schweizer Großauftrag.

Zusätzlich erhielt Stadler einen weiteren Auftrag der Rigi Bahnen über vier Zahnradbahnzüge. Das Volumen ist vergleichsweise klein, unterstreicht aber die starke Stellung im Segment der Zahnradbahnen.

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Marktreaktion und Bewertung

Die Aktie reagierte zu Wochenbeginn freundlich und setzte sich von den jüngsten Tiefstständen um 20 Franken (52-Wochen-Tief) ab. Im frühen Handel notiert der Titel fester.

Im Fokus stehen zwei Faktoren:

  1. Qualität des Auftragsbuchs: Trotz des SBB-Rückschlags bleibt der Auftragseingang mit über 26 Milliarden Franken sehr hoch. Der Kasachstan-Vertrag ist nun fester Bestandteil des Auftragsbestands und reduziert Unsicherheit.
  2. Niedriges Kursniveau: Nach dem Kursrückgang der vergangenen Wochen, ausgelöst durch Unwetterschäden im Werk Valencia und die SBB-Entscheidung, wirkt die Aktie um etwa 21 Franken auf viele Beobachter attraktiv bewertet.

Kurzfristig bleibt jedoch die operative Marge belastet. Anlaufkosten in Kasachstan und Probleme in den Lieferketten infolge der Überschwemmungen in Spanien drücken auf die EBIT-Marge. Entscheidend wird sein, ob der hohe Auftragsbestand mit auskömmlicher Profitabilität abgearbeitet werden kann.

SBB-Verlust im Gesamtbild

Der verlorene SBB-Auftrag ist für das Image im Heimatmarkt ein Rückschlag, fällt finanziell jedoch geringer ins Gewicht als der Kasachstan-Deal. Europäische Ausschreibungen gelten oft als hart umkämpft und margenschwach, während Projekte in Schwellenländern tendenziell bessere Konditionen, aber ein höheres Risikoprofil bieten.

Im Branchenumfeld behauptet sich Stadler weiterhin gegenüber Wettbewerbern wie Alstom, die ebenfalls mit Margendruck zu kämpfen haben. Der Mix aus technologischen Lösungen wie Wasserstoff- und Batterie-Zügen in USA und Europa sowie Großserienprojekten wie in Kasachstan sorgt für eine breite Basis.

Charttechnik und Ausblick

Für diese Woche werden keine weiteren großen Pflichtmitteilungen erwartet. Aus technischer Sicht konzentriert sich der Markt auf die Unterstützungszone zwischen 20,00 und 20,50 Franken. Hält dieser Bereich und gelingt ein Anstieg über den Widerstand bei 22,50 Franken, würde sich das charttechnische Bild spürbar aufhellen.

Analysten dürften ihre Modelle anpassen: Der Wegfall des SBB-Volumens begrenzt das Potenzial im Heimmarkt, gleichzeitig sichern internationale Großaufträge die Basisbewertung ab. Kurzfristig rückt die Abarbeitung des Auftragsbestands im Werk Valencia in den Vordergrund, da Fortschritte dort entscheidend für eine Erholung der Marge sind.

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