Stadler Rail Aktie: Eskalation im Milliardenpoker
Der Kampf um einen der wichtigsten Bahnaufträge der Schweizer Geschichte geht in die nächste Runde. Nachdem die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) einen prestigeträchtigen Auftrag an den Konkurrenten Siemens vergeben hatten, formiert sich nun massiver Widerstand. Mit dem Technologiekonzern ABB erhält Stadler Rail überraschend Schützenhilfe von prominenter Seite, um die Entscheidung doch noch zu kippen.
Die Fakten im Überblick:
- Streitwert: Auftragsvolumen von rund 2 Milliarden Franken für 116 S-Bahn-Züge.
- Allianz: Technologiepartner ABB unterstützt Stadlers Beschwerde öffentlich.
- Vorwurf: Technische Risiken im Konzept des Konkurrenten Siemens.
- Status: Verfahren vor dem Bundesverwaltungsgericht blockiert Vertragsunterzeichnung.
ABB schaltet sich ein
Die juristische Auseinandersetzung gewinnt durch das Eingreifen von ABB an Schärfe. Der Konzern, der bei einem Zuschlag für Stadler die Antriebstechnik geliefert hätte, übt deutliche Kritik an der Lösung von Siemens. Im Kern warnen beide Unternehmen vor technischen Risiken im dichten Taktfahrplan der Zürcher S-Bahn. Die Argumentation stützt sich auf Zweifel an der Energieeffizienz und Zuverlässigkeit der Konkurrenztechnologie.
Dass sich ein Zulieferer wie ABB derart offensiv in ein laufendes Vergabeverfahren einmischt, werten Marktbeobachter als Indiz für die Entschlossenheit der Allianz. Stadler argumentiert zudem, dass die eigenen Züge trotz geringfügig höherer Investitionskosten im laufenden Betrieb wirtschaftlicher seien.
Kursrallye trotz Unsicherheit
Bemerkenswert ist die Reaktion des Marktes auf den offenen Konflikt und die operative Entwicklung. Ungeachtet des schwebenden Verfahrens zeigen sich Investoren in Kauflaune. Mit einem beeindruckenden Wochenplus von 21,28 Prozent kletterte die Aktie am Freitag auf ein neues 52-Wochen-Hoch bei 26,10 USD.
Diese Dynamik deutet darauf hin, dass Anleger entweder auf eine Revision der Vergabeentscheidung spekulieren oder den Fokus stärker auf die internationalen Erfolge des Unternehmens legen. Aufträge wie die jüngsten Auslieferungen nach Portugal oder für die Rigi Bahnen demonstrieren, dass das Geschäftsmodell auch ohne den Zürcher Großauftrag funktioniert. Der deutliche Abstand zum 50-Tage-Durchschnitt von fast 22 Prozent unterstreicht das aktuelle Momentum.
Juristisches Tauziehen entscheidet
Für die weitere Entwicklung ist nun das Bundesverwaltungsgericht am Zug. Solange die Richter kein Urteil fällen, bleibt der 2-Milliarden-Franken-Auftrag in der Schwebe. Bestätigt das Gericht die Vergabe an Siemens, muss Stadler die Lücke im Auftragsbuch durch weitere internationale Akquise schließen. Kippt die Entscheidung, dürften die Karten für den Zugbauer aus Bussnang und seinen Partner ABB neu gemischt werden.
Stadler Rail-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Stadler Rail-Analyse vom 29. Dezember liefert die Antwort:
Die neusten Stadler Rail-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Stadler Rail-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 29. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Stadler Rail: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...








