Solana: Standortbestimmung
Solana zählt inzwischen zu den wichtigsten Smart-Contract-Plattformen im Kryptomarkt – doch Ende 2025 zeigt sich ein gemischtes Bild. Auf der einen Seite stehen starke Signale aus dem institutionellen Bereich und ein Ökosystem, das mit großen Namen und einer bevorstehenden Kern-Upgrade überzeugt. Auf der anderen Seite bremsen rückläufige On-Chain-Daten und das Ende des Memecoin-Hypes das Wachstum. Wie stimmig ist dieses Spannungsfeld?
Kursbild und Marktumfeld
SOL notiert derzeit bei rund 132,80 US‑Dollar und liegt damit gut 43 % unter dem 52‑Wochen-Hoch von Anfang Oktober. Der Abstand zum 50‑Tage-Durchschnitt von knapp über 11 % signalisiert, dass der Markt zuletzt klar an Schwung verloren hat.
Technisch bleibt der übergeordnete Trend laut Elliott-Wave-Analysten zwar intakt, kurzfristig dominiert aber eine Konsolidierung nach dem Rücklauf von Niveaus um 145 US‑Dollar. Der 14‑Tage‑RSI bei 40,2 deutet eher auf ein neutrales bis leicht angeschlagenes Sentiment hin, während die hohe annualisierte 30‑Tage-Volatilität von knapp 57 % die nach wie vor starke Schwankungsbreite im Solana-Handel widerspiegelt.
Social-Media-Boom dank Breakpoint
Ein klarer Lichtblick kommt aus dem Bereich DeFi und Social Activity. Daten von Phoenix Group zeigen, dass Solana im Dezember die Konkurrenz bei der Interaktion in sozialen Medien deutlich hinter sich lässt. Knapp 58.800 Beiträge mit Solana-Bezug und rund 14,7 Millionen Interaktionen binnen 24 Stunden unterstreichen, wie stark die Community derzeit diskutiert.
Treiber dieser Welle war vor allem die Entwicklerkonferenz „Breakpoint 2025“ in Abu Dhabi vom 11. bis 13. Dezember. Mehr als 6.000 Teilnehmer aus über 100 Ländern nutzten das Event, um Projekte zu präsentieren und Partnerschaften zu vertiefen. Für Solana ist das ein wichtiges Signal: Das Ökosystem wächst weiter, und große Player nutzen die Bühne, um konkrete Schritte zu verkünden.
Wichtige Ankündigungen auf der Breakpoint
Mehrere Meldungen aus Abu Dhabi dürften für nachhaltige Aufmerksamkeit sorgen:
- Figure hat bei der US-Börsenaufsicht SEC einen Antrag eingereicht, um Aktien nativ auf Solana zu emittieren – also ohne zwischengeschaltete traditionelle Börsen.
- Galaxy Digital hat seine an der Nasdaq gelistete eigene Aktie auf Solana tokenisiert und die Plattform als „einzige Blockchain, die tokenisierte Wertpapiere in dieser Form tragen kann“, hervorgehoben.
- Coinbase bindet Solana-basierte DEXs direkt in seine App ein und macht damit dezentralen Handel für Millionen Nutzer zugänglicher.
- Solayer hat sein Alpha-Mainnet gestartet, das bis zu 300.000 Transaktionen pro Sekunde für Echtzeit-Finanzanwendungen unterstützen soll.
Diese Schritte stärken das Narrativ, dass Solana nicht nur ein schneller Layer‑1 ist, sondern zunehmend als Infrastruktur für regulierungsnahe Finanzprodukte genutzt wird.
On-Chain-Daten: DeFi kühlt ab
Parallel zu den positiven Signalen aus Konferenzen und Partnerschaften zeigen die On-Chain-Kennzahlen jedoch eine andere, kritischere Seite. Das in Solanas DeFi-Protokollen hinterlegte Vermögen (Total Value Locked, TVL) ist im November um rund 20 % gefallen und liegt damit über 10 Milliarden US‑Dollar unter dem Rekordwert von 15 Milliarden US‑Dollar aus dem September.
Auch die Ertragsseite im Ökosystem hat nachgegeben: Die wöchentlichen DApp-Einnahmen sanken binnen zwei Monaten von etwa 37 auf 26 Millionen US‑Dollar. Besonders deutlich ist der Rückgang im Memecoin-Segment. Die spekulative Rally, die Solana Anfang des Jahres massiv angetrieben hatte, ist weitgehend ausgelaufen. Handelsvolumen und Aktivität in diesem Bereich sind seit dem Hoch im Januar um rund 67 % eingebrochen – und damit ist eine wichtige Quelle für Transaktionsgebühren und kurzfristige Aufmerksamkeit versiegt.
Gleichzeitig laufen die Kernsysteme technisch auf hohem Niveau. Laut Max Resnick, Chief Economist bei Anza, ist das SOL‑USD‑Handelsvolumen auf Solana inzwischen dreimal so hoch wie auf Binance. Zudem erreichte das Netzwerk 100.000 Transaktionen pro Sekunde auf dem Mainnet – also nicht nur unter Laborbedingungen.
Alpenglow: Solanas nächste Ausbaustufe
Besonders viel Spannung richtet sich auf das geplante „Alpenglow“-Upgrade, das Anfang 2026 live gehen soll. Entwickler sprechen vom bislang wichtigsten Update in der Geschichte der Blockchain – und die Eckpunkte sind tatsächlich weitreichend:
- Transaktionsfinalität soll von aktuell rund 12,8 Sekunden auf nur noch 100 bis 150 Millisekunden sinken.
- Proof-of-History soll als Validierungsmechanismus durch ein vereinfachtes Konsensverfahren ersetzt werden, was Komplexität reduziert.
- Sicherheit und Stabilität sollen steigen, indem Angriffsvektoren für böswillige Akteure eingeschränkt werden.
- Ausfallrisiken sollen sinken, um die Netzverfügbarkeit deutlich zu verbessern.
Die Community hat im September mit großer Mehrheit für das Upgrade gestimmt. Ergänzend liegt der Vorschlag SIMD‑0389 auf dem Tisch, der die Kosten für die Erstellung neuer Solana-Konten um den Faktor 10 senken könnte – perspektivisch sogar bis zum Faktor 100. Für Anwendungen mit Millionen Nutzern wäre dies ein wichtiger Hebel, um die Eintrittsbarrieren spürbar zu senken.
Institutionelle Nachfrage legt zu
Auf der Nachfrageseite kommen die stärksten Impulse derzeit klar aus dem institutionellen Bereich. Laut Lily Liu, Vorsitzende der Solana Foundation, haben Solana-Spot-ETFs in den letzten sechs Wochen fast 1 Milliarde US‑Dollar an Nettozuflüssen eingesammelt. Allein auf dem US-Markt sind inzwischen sechs physisch hinterlegte, SOL-besicherte ETFs gelistet.
Dazu passt, dass zahlreiche etablierte Finanzakteure ihre Infrastruktur-Pläne auf Solana ausrichten:
- Western Union nutzt die Blockchain für Teile ihres globalen Überweisungsgeschäfts mit mehr als 60 Milliarden US‑Dollar jährlichem Zahlungsvolumen.
- Paxos hat eine Clearinghouse-Lizenz beantragt, um Aktien und Anleihen nativ on-chain emittieren zu können.
- JPMorgan hat 50 Millionen US‑Dollar an Commercial Paper in tokenisierter Form ausgegeben und setzt damit ein deutliches Zeichen in Richtung institutioneller Nutzung.
Diese Beispiele zeigen, dass Solana zunehmend als technischer Unterbau für reale Finanzanwendungen getestet und eingesetzt wird – ein Kontrast zu den rückläufigen Memecoin-Aktivitäten.
Sentiment und Ausblick
Die Marktstimmung wirkt derzeit gespalten. Der Fear-&-Greed-Index steht mit 21 im Bereich „Extreme Fear“, was eine hohe Verunsicherung signalisiert. Gleichzeitig deuten die technischen Indikatoren nicht auf einen akuten Trendbruch hin: Der RSI liegt in neutraler Zone, und die Funding-Rate von rund 6 % für Perpetual-Futures zeigt zwar nachlassende Überzeugung der Bullen, aber keinen panikartigen Umschwung.
Entscheidend für die kommenden Monate wird sein, ob das Zusammenspiel aus weiterem ETF-Zufluss, institutionellen Projekten und dem Alpenglow-Upgrade die Lücke schließen kann, die der Rückgang spekulativer Aktivitäten hinterlassen hat. Gelingt es, die verbesserten Netzwerkkennzahlen – insbesondere schnellere Finalität und geringere Kosten – in nachhaltige DeFi- und Real-World-Use-Cases zu übersetzen, könnte Solana seine Position im Smart-Contract-Segment festigen und die aktuell schwächeren On-Chain-Trends wieder drehen.
Solana: Kaufen oder verkaufen?! Neue Solana-Analyse vom 15. Dezember liefert die Antwort:
Die neusten Solana-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Solana-Investoren. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 15. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Solana: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...








