Siemens Healthineers steht vor einem entscheidenden Schritt in die vollständige unternehmerische Freiheit. Die Ratingagentur Moody’s hat dem Medizintechnik-Konzern erstmals eine eigenständige Bonitätsnote verliehen. Doch reicht dieses finanzielle Gütesiegel aus, um die jüngsten Sorgen um das China-Geschäft zu vertreiben und den Aktienkurs nachhaltig zu stabilisieren?

  • Aktueller Kurs: 44,51 €
  • Wochenperformance: +2,82%
  • Abstand zum 52-Wochen-Hoch: -22,97%
  • Abstand zum 50-Tage-Durchschnitt: -0,73%

Die Eintrittskarte zur Unabhängigkeit

Moody’s bewertet Siemens Healthineers mit der Note "A3" und versieht das Rating mit einem stabilen Ausblick. Was zunächst wie eine rein technische Nachricht klingt, besitzt hohe strategische Relevanz: Es ist das finanzielle Fundament für die geplante Entflechtung vom Mutterkonzern Siemens AG.

Bislang profitierte die Medizintechnik-Sparte von der Bonität der Muttergesellschaft. Mit dem eigenen Investment-Grade-Rating kann sich Healthineers künftig selbstständig und zu wettbewerbsfähigen Konditionen am Kapitalmarkt refinanzieren. Dies ist eine Grundvoraussetzung, damit die Siemens AG ihren Anteil wie geplant signifikant reduzieren kann. Moody’s begründet die positive Einschätzung vor allem mit der starken Marktposition in der Bildgebung und den stabilen Einnahmen aus dem Service-Geschäft.

China-Sorgen belasten weiterhin

Trotz der soliden Bilanzbewertung agiert das Unternehmen in einem schwierigen Umfeld. Der Kursabstand von fast 23 Prozent zum 52-Wochen-Hoch im Februar verdeutlicht die Skepsis der Investoren. Moody’s benennt in seiner Analyse explizit die Risikofaktoren, die zuletzt auf die Stimmung drückten: Das Anti-Korruptions-Programm im chinesischen Gesundheitssektor und die dortige "Buy China"-Politik belasten die Margen spürbar. Zudem schweben potenzielle Zoll-Konflikte wie ein Damoklesschwert über den globalen Lieferketten.

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Charttechnik: Bodenbildung im Gange?

Die Marktteilnehmer nehmen die Nachricht zur Kenntnis, ohne in Euphorie zu verfallen. Der Kurs bewegte sich heute mit einem leichten Minus von 0,09 Prozent kaum vom Fleck, konnte sich auf Wochensicht jedoch um rund 2,8 Prozent erholen.

Technisch kämpft die Aktie um eine Bodenbildung. Nachdem Ende November bei rund 41 Euro ein Jahrestief markiert wurde, dient das Rating nun als stabilisierender Faktor. Um den übergeordneten Abwärtstrend zu brechen, müsste der Kurs jedoch den 50-Tage-Durchschnitt bei 44,84 Euro und die Widerstandszone bei 46,00 Euro nachhaltig überwinden.

Der Fokus richtet sich nun auf die operative Entwicklung. Ob die neu gewonnene finanzielle Eigenständigkeit Früchte trägt, wird sich am 05. Februar 2026 zeigen, wenn Siemens Healthineers die Ergebnisse für das erste Quartal vorlegt. Bis dahin bleibt das Rating ein wichtiger Vertrauensbeweis, der die jüngsten Analysten-Herabstufungen zumindest auf der Finanzierungsseite kontert.

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