Die Aktie von Siemens Energy legte am Freitag eine beeindruckende Vorstellung hin und schoss um über 11,5 Prozent auf 112,80 Euro nach oben. Damit näherte sich der Titel seinem Rekordhoch von Anfang Januar bei knapp 114 Euro – und das nach einem schwachen Donnerstag, an dem die Papiere noch 5,9 Prozent auf 101,50 Euro verloren hatten. Der Grund für die Kehrtwende? Die angehobenen Mittelfristziele bis 2028 überzeugten selbst skeptische Analysten.

Im laufenden Jahr steht bereits ein Plus von mehr als 120 Prozent zu Buche. Wer bei rund 50 Euro eingestiegen ist, hat sein Investment mehr als verdoppelt.

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Explosive Prognose für 2028

Was trieb den Kurs so stark an? Siemens Energy präsentierte am Donnerstag nach Handelsschluss nicht nur solide Quartalszahlen, sondern vor allem ambitionierte Ziele für 2028. Die neue Prognose verspricht deutlich dynamischeres Wachstum bei gleichzeitig höheren Margen.

Jefferies-Analyst Lucas Ferhani sprach von "voll aufgeladenen" Zielen, die rund 20 Prozent Spielraum nach oben für die Markterwartungen böten. Selbst UBS-Analystin Supriya Subramanian, die bislang mit einer Verkaufsempfehlung eher zurückhaltend war, zollte den Plänen Respekt. Sie rechnet damit, dass die Konsensschätzungen für das Geschäftsjahr im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich steigen werden.

Alexander Hauenstein von der DZ Bank mahnte allerdings zur Vorsicht: Ein Großteil der positiven Nachrichten sei bereits in den Erwartungen institutioneller Investoren – besonders aus den USA – eingepreist. Die Aktie werde stark als "KI-Play" gehandelt, da Rechenzentren für Künstliche Intelligenz einen massiven Energiebedarf haben.

Gaskraftwerke-Auftrag wird zum Wettlauf

Parallel dazu positioniert sich Siemens Energy als Schlüsselspieler beim geplanten Ausbau deutscher Gaskraftwerke. CEO Christian Bruch warnt allerdings: Der Zeitplan wird extrem knapp. Bei großen Gasturbinen betragen die Lieferzeiten derzeit vier Jahre – und eine Entspannung ist in den nächsten 18 Monaten nicht absehbar.

Bundeskanzler Friedrich Merz kündigte am Donnerstag an, dass 2026 Gaskraftwerke mit einer Leistung von acht Gigawatt ausgeschrieben werden sollen. Diese müssen bis 2031 in Betrieb gehen – ein "Fotofinish", wie Bruch es ausdrückte. Seine Forderung: Man müsse jetzt loslegen und Anfang 2026 in den Vergabeprozess einsteigen.

Die Gaskraftwerke sollen als Backup dienen, wenn erneuerbare Energien den Strombedarf nicht decken können. Mit dem schrittweisen Kohleausstieg bis 2038 geht Deutschland erhebliche gesicherte Leistung verloren – eine Lücke, die geschlossen werden muss.

Gewinnmitnahmen vorprogrammiert?

Trotz der fundamentalen Stärke bleibt die Frage: Wie viel Potenzial steckt noch in der Aktie? Nach der Rally von über 120 Prozent im laufenden Jahr sehen einige Beobachter Raum für Gewinnmitnahmen. Die DZ Bank verweist darauf, dass künftig weniger Überraschungspotenzial bestehe – gerade weil die Erwartungen bereits hochgeschraubt wurden.

Anleger sollten zudem im Blick behalten, dass die Aktie stark von der KI-Fantasie profitiert. Sollte diese Euphorie abkühlen, könnte auch Siemens Energy unter Druck geraten. Vorerst aber läuft alles nach Plan – und das Unternehmen plant sogar, wieder Dividenden auszuschütten.

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