Siemens Energy Aktie: Neues Allzeithoch!

Die Aktie kletterte am Mittwoch zeitweise um 4,14 Prozent auf 123,35 Euro. Bei 123,90 Euro wurde eine neue Bestmarke markiert. Das Jahresplus beträgt damit beeindruckende 146 Prozent. Bereits am Dienstag hatte der Titel mit 123,75 Euro ein Rekordhoch erreicht.

Was treibt die Rally an?

Der US-Konkurrent GE Vernova sorgt für kräftigen Rückenwind. Das Unternehmen kündigte am Dienstag im Rahmen seines Capital Market Days einen Aktienrückkauf sowie eine Verdopplung der Dividende an. Die Reaktion: Die GE Vernova-Aktie schoss nach US-Börsenschluss kräftig nach oben – und zieht Siemens Energy mit.

Analysten überschlagen sich regelrecht in ihren Kommentaren. Die Experten der Bank of America sehen im Margenziel der Amerikaner bis 2028 weitere Luft nach oben für die zuletzt erst aktualisierten Ziele von Siemens Energy. Und dabei sei die Planung sogar noch zurückhaltend.

Ajay Patel von Goldman Sachs weist auf den enormen Bewertungsunterschied zwischen beiden Unternehmen auf Basis der Schätzungen zwischen 2028 und 2030 hin – zu Ungunsten des US-Konzerns. Dieser Abstand dürfte sich verringern, glaubt er.

Technologischer Meilenstein in Niedersachsen

Doch nicht nur die Zahlen stimmen. In Mehrum bei Hannover ging der weltweit erste Statcom auf Superkondensatorbasis ans Netz. Siemens Energy und der Übertragungsnetzbetreiber Tennet wollen damit Momentanreserve und Blindleistung bereitstellen – Funktionen, die früher große rotierende Kraftwerksgeneratoren übernahmen. Die Anlage gilt als Blaupause für den Umbau des Stromsystems im Zuge der Energiewende.

Der E-Statcom (Static Synchronous Compensator) mit Superkondensatorspeicher ist einzigartig. Die Technologie zeigt, wie der Konzern über klassische Energieerzeugung hinausgeht und sich als unverzichtbarer Partner für die Netzstabilisierung positioniert.

KI-Boom als Kurstreiber

Der rasante Ausbau von KI-Rechenzentren erfordert gigantische Investitionen in Energieinfrastruktur. Gerade in den USA, wo die Übertragungsnetze nach jahrzehntelangem Investitionsstau marode sind, setzen viele Betreiber auf dezentrale Lösungen und Energieerzeugung vor Ort – zum Beispiel mithilfe von Gasturbinen oder erneuerbaren Energien.

Diese Entwicklung treibt sowohl Siemens Energy als auch GE Vernova an. Der Stromhunger der künstlichen Intelligenz wird zum entscheidenden Wachstumstreiber für die gesamte Branche.