Ein prominenter US-Investor mischt sich bei Siemens Energy ein. Ananym Capital, angeführt von Hedgefonds-Veteran Charlie Penner, hat eine bedeutende Beteiligung aufgebaut und verlangt vom Management eine klare Entscheidung: Die verlustreiche Windsparte Siemens Gamesa soll abgespalten oder verkauft werden.

Penner ist kein Unbekannter. 2021 sicherte er sich bei ExxonMobil mit gerade einmal 0,02 Prozent der Anteile drei Aufsichtsratssitze – ein historischer Sieg für Aktionärsaktivismus. Jetzt nimmt er sich den deutschen Energietechnikkonzern vor.

Die wichtigsten Fakten:

  • Ananym Capital verwaltet rund 300 Millionen Dollar und bezeichnet die Position als "bedeutend"
  • Der Investor verspricht Aktionären eine Renditesteigerung von bis zu 60 Prozent durch eine Trennung
  • Siemens Gamesa verbuchte im vergangenen Geschäftsjahr einen operativen Verlust von 1,36 Milliarden Euro
  • Das profitable Kerngeschäft mit Gasturbinen und Stromnetzen leidet unter der internen Kapitalkonkurrenz

Gamesa als Klotz am Bein

Die Rechnung des Aktivisten ist klar: Siemens Gamesa könnte als eigenständiges Unternehmen binnen weniger Jahre einen Wert von 10 Milliarden Dollar erreichen. Die Windsparte würde von spezialisierten Investoren profitieren, die das Geschäft besser verstehen. Gas Services und Grid Technologies wiederum könnten ohne interne Mittelkonkurrenz schneller expandieren.

Der Zeitpunkt der Intervention überrascht. Weniger als drei Jahre nach der vollständigen Übernahme von Siemens Gamesa durch Siemens Energy steht die Integration wieder zur Disposition. Die Windtochter erholt sich noch immer von einer Qualitätskrise, die 2023 die Bilanz belastete.

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Management reagiert zurückhaltend

Siemens Energy wählte die diplomatische Variante. Man schätze "konstruktiven Input zur nachhaltigen Wertschaffung", verwies aber auf den jüngsten Kapitalmarkttag. Dort hatte der Vorstand bekräftigt, dass Siemens Gamesa im kommenden Jahr in die Gewinnzone zurückkehren soll.

Die Frage bleibt: Reicht das aus, um Penner zu besänftigen? Analysten von Citi verweisen auf den deutlichen Bewertungsabschlag zu GE Vernova. Der US-Konkurrent wird mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 51,8 gehandelt, Siemens Energy kommt nur auf 29,3.

Starkes Kerngeschäft überstrahlt Gamesa-Verluste

Operativ liefert Siemens Energy. Im Geschäftsjahr 2025 übertraf der Konzern alle Prognosen. Der Umsatz kletterte um 15,2 Prozent auf 39,1 Milliarden Euro, der Auftragsbestand erreichte einen Rekordwert von 138 Milliarden Euro. Der Gewinn vor Sondereffekten sprang auf 2,36 Milliarden Euro.

Der Vorstand kündigte ein Aktienrückkaufprogramm von bis zu 6 Milliarden Euro bis 2028 an. Die Dividende soll bei 0,70 Euro je Aktie liegen.

Was kommt jetzt?

Penners Erfolgsbilanz erhöht den Druck auf das Management. Bei Engine No1 setzte er sich gegen einen Ölgiganten durch, bei Jana Partners trieb er Veränderungen bei Apple und McDonald's voran. Sollte Siemens Energy nicht einlenken, dürfte die Kampagne an Schärfe gewinnen.

Morgan Stanley sieht derweil positive Impulse vom jüngsten Investor Day von GE Vernova. Der US-Wettbewerber verdoppelte seine Dividende und hob die Gewinnprognosen für 2028 an. Ein positives Signal auch für Siemens Energy.

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