Siemens meldet einen Großauftrag in Vietnam und setzt sich gegen chinesische Konkurrenz durch. Doch die Aktie fällt deutlich – schuld ist eine namentliche Erwähnung des Konzerns durch die US-Regierung im Kontext neuer Handelssanktionen. Die geopolitische Unsicherheit wiegt schwerer als operative Erfolge.

Die wichtigsten Fakten:

  • Siemens Mobility liefert Hochgeschwindigkeitszüge des Typs Velaro Novo nach Vietnam
  • Auftrag umfasst zwei Strecken mit insgesamt 175 Kilometern Länge
  • US-Regierung nennt Siemens explizit als mögliches Ziel für Vergeltungszölle
  • Aktie verliert zeitweise über 2 Prozent, notiert am Nachmittag bei 234,45 Euro

Prestigeerfolg in Südostasien

Der Münchener Technologiekonzern hat sich einen strategisch wichtigen Auftrag in Vietnam gesichert. Gemeinsam mit dem lokalen Partner VinSpeed wird Siemens Mobility Hochgeschwindigkeitszüge sowie die komplette Bahninfrastruktur einschließlich Leit- und Sicherungstechnik liefern. Das Projekt umfasst die Strecken Hanoi–Quang Ninh (121 Kilometer) und Ben Thanh–Can Gio (54 Kilometer).

Besonders bemerkenswert: Siemens konnte sich gegen starke chinesische Wettbewerber durchsetzen. Die neuen Züge des Typs Velaro Novo sollen bis zu 30 Prozent weniger Energie verbrauchen als Vorgängermodelle. Das finanzielle Volumen des Deals wurde nicht kommuniziert, gilt aber als substanziell.

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US-Regierung nimmt Siemens ins Visier

Die positive Meldung wird von einer politischen Drohung überschattet. Im Zuge der Eskalation um Digitalsteuern und Tech-Regulierungen hat die US-Regierung unter Donald Trump den Druck auf europäische Unternehmen verschärft. Laut Berichten wurde Siemens namentlich als mögliches Ziel für neue Zölle oder Handelsbeschränkungen genannt – als Vergeltungsmaßnahme für EU-Regulierungen gegen US-Tech-Konzerne.

Die explizite Erwähnung eines einzelnen Unternehmens sorgt für sofortige Nervosität unter Investoren. Die USA sind traditionell einer der wichtigsten Einzelmärkte für Siemens.

Marktreaktion zeigt Prioritäten

Die heutige Kursentwicklung verdeutlicht, wie sensibel der Markt auf politische Risiken reagiert. Während der Vietnam-Auftrag die langfristige Wachstumsstrategie untermauert, dominiert die kurzfristige Unsicherheit über das US-Geschäft. Siemens notiert schwächer als der breite Markt – der Euro Stoxx 50 verliert zeitgleich etwa 1 Prozent.

Aus charttechnischer Sicht wird die Marke um 230 Euro zur entscheidenden Unterstützung. Ein nachhaltiger Rutsch darunter könnte weiteren Verkaufsdruck auslösen. In den kommenden Tagen dürften Verlautbarungen aus Washington mehr Gewicht haben als operative Erfolgsmeldungen aus Asien.

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