Der Münchner Technologiekonzern treibt seine Transformation vom klassischen Mischkonzern zum fokussierten Technologieunternehmen mit hohem Tempo voran. Während die Abspaltung der Medizintechnik-Sparte Healthineers bereits eingeleitet ist, sorgt nun eine neue Aktivisten-Attacke bei der ehemaligen Tochter Siemens Energy für Bewegung. Können diese strategischen Manöver den Wert für die Aktionäre nachhaltig steigern?

Die wichtigsten Fakten:
* Aktivisten-Druck: US-Investor fordert Aufspaltung bei Beteiligung Siemens Energy.
* Große Abgabe: Siemens-Anteil an Healthineers soll auf unter 37 Prozent sinken.
* Starke Bilanz: Rekordgewinn von 10,4 Milliarden Euro im Geschäftsjahr 2025.
* Aktienrückkauf: Wöchentliche Käufe stützen den Kurs bei rund 230 Euro.

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Neuer Wirbel um Siemens Energy-Beteiligung

Obwohl Siemens Energy längst ein eigenständiges Unternehmen ist, wirkt sich die Entwicklung dort weiterhin auf die Siemens AG aus, die noch immer 10,1 Prozent der Anteile hält. Am heutigen Dienstag wurde bekannt, dass der US-Investor Ananym Capital beim Energietechnik-Konzern eingestiegen ist. Die Forderung: Eine Überprüfung und mögliche Abspaltung der verlustreichen Windkraftsparte Siemens Gamesa.

Für die Siemens AG ist dies relevant, da eine solche Maßnahme den Wert ihrer Restbeteiligung deutlich steigern könnte. Laut Marktberichten besteht ein Kurspotenzial von bis zu 40 Prozent für Siemens Energy, sollte das defizitäre Windgeschäft abgestoßen werden. Dies würde den geplanten Komplettausstieg der Siemens AG finanziell attraktiver machen und frisches Kapital für das Kerngeschäft in die Kassen spülen.

Healthineers: Der Zeitplan steht

Parallel dazu konkretisiert sich der wohl größte strategische Schritt der letzten Jahre: die Dekonsolidierung von Siemens Healthineers. Das Management plant, 30 Prozent der Anteile direkt an die eigenen Aktionäre weiterzureichen und die Beteiligung so von derzeit 67 auf unter 37 Prozent zu drücken. Mittelfristig soll der Anteil sogar auf unter 20 Prozent sinken.

Dieser Schritt verändert das Gesicht des Konzerns massiv. Zwar verliert Siemens damit über 23 Milliarden Euro Umsatz und einen verlässlichen Gewinnbringer, gewinnt jedoch ein schärferes Profil als reines Industrie-Tech-Unternehmen. Die Ratingagentur S&P sieht den Abschluss der Transaktion bis zum Geschäftsjahr 2027 und bestätigte trotz des Substanzverlustes die Bonitätsnote 'AA-'.

Operative Stärke trifft auf Konsolidierung

Abseits der Portfolio-Umbauten liefert das operative Geschäft solide Zahlen. Das abgelaufene Geschäftsjahr 2025 brachte mit einem Free Cash Flow von 10,8 Milliarden Euro und einem Nettoergebnis von 10,4 Milliarden Euro neue Bestmarken. Die Strategie "ONE Tech Company" zielt nun voll auf Wachstumsfelder wie industrielle KI und Rechenzentren ab.

An der Börse wird dieser Umbau bisher honoriert, auch wenn die Aktie aktuell eine Verschnaufpause einlegt. Das Papier notiert heute bei 233,00 Euro (-0,15%) und hält sich damit stabil in Schlagdistanz zum 52-Wochen-Hoch von 252,70 Euro. Der Kurs liegt nur knapp unter dem 100-Tage-Durchschnitt von 233,34 Euro, was die derzeitige Konsolidierungsphase charttechnisch untermauert.

Mit der klaren Ausrichtung auf die Dekonsolidierung von Healthineers bis 2027 und dem möglichen Wertzuwachs der Energy-Restbeteiligung schärft CEO Roland Busch das Profil des Konzerns deutlich. Gelingt es Siemens, das prognostizierte Umsatzwachstum von 6 bis 9 Prozent im verbleibenden Kerngeschäft zu realisieren, dürfte der Konglomeratsabschlag der Aktie der Vergangenheit angehören.

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