Die Siemens Aktie legte am Mittwoch trotz politischer Spannungen zu und notierte via XETRA mit einem Plus von 0,51 Prozent bei 238,70 Euro. Doch die Nervosität unter Anlegern dürfte steigen.

US-Handelsbeauftragter Jamieson Greer verschärfte am Dienstag den Ton gegenüber der Europäischen Union drastisch. Auf der Plattform X drohte er mit umfassenden Gegenmaßnahmen, sollte die EU ihre "diskriminierenden Maßnahmen" gegen amerikanische Tech-Unternehmen fortsetzen. In seiner Auflistung von neun europäischen Konzernen, die seiner Ansicht nach "umfassenden Marktzugang" in den USA genießen, tauchte auch Siemens auf – neben Spotify und Accenture.

Handelskrieg zwischen den Fronten?

Der Zeitpunkt der Drohung wirkt kaum zufällig. Nur wenige Tage zuvor hatte die EU gegen Elon Musks Plattform X eine Geldstrafe von 140 Millionen Dollar wegen Verstößen gegen Inhaltsvorschriften verhängt. Die EU-Technologieregulierung bleibt ein dauerhafter Streitpunkt zwischen Brüssel und Washington – selbst das im Juli 2025 in Schottland geschlossene Handelsabkommen, das US-Zölle auf europäische Waren auf 15 Prozent senkte, ließ diese Frage ungeklärt.

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Die Europäische Kommission konterte gelassen: Ihre Regeln gälten "gleichermaßen und fair für alle Unternehmen" und würden "ohne Diskriminierung durchgesetzt". Die EU sei ein "offener und regelbasierter Markt", in dem Firmen aus aller Welt erfolgreich tätig seien.

Positive Signale bei Healthineers

Während die Konzernmutter mit politischen Unsicherheiten konfrontiert wird, gibt es bei der Tochter Siemens Healthineers erfreuliche Nachrichten. RBC Capital initiierte am Mittwoch die Coverage mit einem "Outperform"-Rating und einem Kursziel von 55 Euro. Die Analysten sehen die aktuelle Bewertung als nicht gerechtfertigt an – die Aktie notiere nahe historischer Tiefststände seit dem Börsengang, obwohl die Marktführerschaft und Wachstumsperspektiven intakt seien.

Zusätzliches Aufwärtspotenzial könnte ein möglicher Verkauf der Diagnostics-Sparte bringen. Auch die geplante Reduzierung des Siemens-Anteils im zweiten Quartal 2026 dürfte die Liquidität erhöhen und eine Neubewertung anstoßen.

Ob die politischen Drohgebärden aus Washington Folgen haben werden, bleibt abzuwarten. Vorerst zeigt sich die Siemens Aktie unbeeindruckt.

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