Siemens Aktie: 300 Euro oder Absturz?
Während die Wall Street von einer goldenen Ära spricht, treten Analysten aus London vehement auf die Bremse. Die Siemens-Aktie wird aktuell zum Spielball extrem gegensätzlicher Expertenmeinungen: Steht der Konzern vor einem historischen Boomjahr 2026 oder ist der zyklische Gipfel längst erreicht? Diese gewaltige Kluft bei der Bewertung entscheidet jetzt über die weitere Richtung des Papiers.
Kampf der Giganten: JPMorgan gegen Barclays
Die Diskrepanz könnte kaum größer sein. Auf der einen Seite zeichnet die US-Großbank JPMorgan ein Szenario, das Anlegerherzen höher schlagen lässt. Die Analysten bestätigen nicht nur ihr "Overweight"-Votum, sondern setzen Siemens auch auf ihre exklusive "Analyst Focus List". Das ausgerufene Kursziel von 300 Euro impliziert vom aktuellen Niveau aus ein massives Aufwärtspotenzial.
Was treibt diesen Optimismus? Das Team um Phil Buller sieht für 2026 die besten Voraussetzungen seit Jahren in der europäischen Investitionsgüterbranche. Die Wette der Amerikaner stützt sich auf drei konkrete Megatrends:
* Energieerzeugung
* Stromnetze
* Rechenzentren
JPMorgan rechnet hier mit zweistelligem Wachstum, befeuert durch die globale Energiewende und den unersättlichen Hunger nach KI-Infrastruktur.
Ganz anders klingt die Musik aus London. Die britische Investmentbank Barclays hält dagegen und bleibt bei ihrer skeptischen Einstufung "Underweight". Zwar wurde das Kursziel minimal auf 195 Euro angehoben, doch die Warnung ist deutlich: Der zyklische Höhepunkt im Elektrotechnikbereich könnte bereits erreicht sein. Für das Jahr 2026 favorisieren die Briten eher den klassischen Maschinenbau und sehen bei Siemens das Risiko einer Überbewertung.
Rekordgehalt trotz Sparzwang?
Inmitten dieses Analystenstreits sorgt eine Nachricht aus der Chefetage für Aufsehen. Siemens-CEO Roland Busch darf sich über eine Rekordvergütung freuen. Seine Gesamtbezüge kletterten um beachtliche 32 Prozent auf 12,33 Millionen Euro.
Treibende Kraft hinter diesem Geldregen sind primär aktienbasierte Boni, die bereits 2021 gewährt wurden und nun zur Auszahlung kommen. Auch Finanzvorstand Ralf Thomas und Personalvorstand Judith Wiese verzeichnen Gehaltssprünge in Millionenhöhe. Diese Zahlen unterstreichen zwar die operative Stärke und die Aktienkursentwicklung der letzten Jahre, werfen jedoch in einem gesamtwirtschaftlich angespannten Umfeld auch Fragen zur Kostenstruktur auf.
Die wichtigsten Fakten zur aktuellen Lage im Überblick:
* Analysten-Gap: Zwischen dem Ziel von JPMorgan (300 €) und Barclays (195 €) liegen über 50 % Differenz.
* CEO-Vergütung: Roland Busch erhält 12,33 Mio. Euro (+32 %).
* Wachstumstreiber: Fokus liegt auf KI-Rechenzentren und Energienetzen.
Charttechnik: Die Entscheidung naht
Der Markt spiegelt diese Unsicherheit wider. Aktuell notiert die Siemens-Aktie bei 230,75 Euro. Zwar können sich Anleger seit Jahresanfang über ein sattes Plus von 22,39 % freuen, doch zuletzt geriet der Motor ins Stottern.
Der Abstand zum 52-Wochen-Hoch von 252,70 Euro, das erst Mitte November markiert wurde, beträgt mittlerweile knapp 9 Prozent. Die Aktie sucht nun nach einer klaren Richtung zwischen der Euphorie der Wall Street und der Skepsis aus London. Solange die Marke von 195 Euro hält, bleibt das bullishe Szenario intakt. Doch um das 300-Euro-Ziel von JPMorgan ins Visier zu nehmen, muss der Konzern beweisen, dass der KI- und Energie-Boom stärker ist als der normale Wirtschaftszyklus.
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