Shell kämpft an mehreren Fronten gleichzeitig: Während der Energiekonzern sein Portfolio strategisch umbaut und Milliarden an die Aktionäre ausschüttet, drohen jahrzehntealte Umweltsünden in Nigeria teuer zu werden. Ein britisches Gericht hat dem Konzern gerade eine juristische Niederlage beschert, die weitreichende Folgen haben könnte. Wie stark belasten diese Altlasten die Zukunftsaussichten?

Strategischer Umbau schreitet voran

Shell trennt sich konsequent von weniger profitablen Geschäftsbereichen. Bis Ende des dritten Quartals will der Konzern sein Tankstellennetz in Mexiko an den lokalen Konkurrenten Iconn verkaufen. Der Schritt zeigt, wie schwierig sich die Expansion privater Ölkonzerne in Mexiko gestaltet - die meisten Shell-Tankstellen dort werden ohnehin als Franchise betrieben.

Parallel dazu hat Shell erst kürzlich den Verkauf seiner nigerianischen Tochter SPDC an Renaissance abgeschlossen. In Nigeria konzentriert sich der Konzern künftig auf Tiefwasser-Projekte und integrierte Gaspositionen - ein klarer Fokus auf die profitableren Segmente.

Juristische Schlappe mit weitreichenden Folgen

Deutlich problematischer wird die Lage für Shell vor britischen Gerichten. Der High Court in London hat entschieden, dass Shell und seine frühere nigerianische Tochter für historische Ölverschmutzungen haftbar gemacht werden können, die ganze Gemeinden verwüstet haben. Das Gericht verwarf Shells Argument einer strikten fünfjährigen Verjährungsfrist.

Anzeige

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Shell?

Besonders brisant: Solange Umweltschäden nicht beseitigt wurden, kann dies als fortdauernder Rechtsbruch gewertet werden. Das öffnet die Tür für Klagen wegen Ölunfällen, die bereits viele Jahre zurückliegen. Selbst bei Verschmutzungen durch illegale Aktivitäten kann Shell zur Verantwortung gezogen werden, falls Mitarbeiter-Komplizenschaft nachweisbar ist.

Aktionäre profitieren weiter

Trotz der juristischen Turbulenzen hält Shell an seiner aktionärsfreundlichen Politik fest. Am 23. Juni kaufte der Konzern erneut hunderttausende eigene Aktien zum Einzug zurück - Teil eines bereits im Mai angekündigten Rückkaufprogramms. Gleichzeitig floss die Quartalsdividende für das erste Quartal 2025 an die Anleger.

Die geopolitischen Spannungen im Nahen Osten sorgten zuletzt für nervöse Märkte in London, was traditionell auch Öl- und Gaswerte belastet. Shell navigiert damit durch ein komplexes Marktumfeld zwischen strategischen Chancen und erheblichen Rechtsrisiken.

Anzeige

Shell-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Shell-Analyse vom 24. Juni liefert die Antwort:

Die neusten Shell-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Shell-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 24. Juni erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Shell: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...