Schaeffler Aktie: Personal-Erdbeben vor Mega-Fusion

Die Schaeffler AG vollzieht einen radikalen Führungswechsel kurz vor der heiß erwarteten Fusion mit Vitesco Technologies. Während der Aufsichtsrat einen neuen Finanzchef und E-Mobility-CEO installiert, bestätigt Konzernchef Klaus Rosenfeld gleichzeitig Stellenabbau-Pläne. Ein kalkulierter Neustart oder Zeichen innerer Turbulenzen?
Neues Finanz-Führungsteam im Anmarsch
Christophe Hannequin, aktuell Finanzvorstand der britischen JCB Group, übernimmt spätestens zum 1. Oktober 2025 die CFO-Nachfolge von Claus Bauer. Dieser bleibt bis August 2025 im Amt, um die kritische Integrationsphase nach der Vitesco-Übernahme zu begleiten.
Die Ernennung kommt zur rechten Zeit: Durch die Vitesco-Akquisition entsteht ein Riese mit rund 25 Milliarden Euro Jahresumsatz. Hannequin muss die Finanzarchitektur dieses neuen Giganten maßgeblich formen.
E-Mobility-Offensive unter Vitesco-Veteran
Ab dem 1. Oktober übernimmt Thomas Stierle, bisher CEO der Electrification Solutions Division bei Vitesco, die neu geschaffene E-Mobility-Division bei Schaeffler. Seine dreijährige Amtszeit bis September 2027 unterstreicht den langfristigen Fokus auf Elektromobilität als Wachstumstreiber.
Diese Personalie signalisiert klare Kante: Stierle bringt nicht nur Expertise, sondern auch Insiderwissen aus dem übernommenen Unternehmen mit. Eine strategisch kluge Besetzung für die Integration.
Schattenseiten der Fusion: Jobs auf dem Prüfstand
Parallel zu den Personalentscheidungen bestätigte CEO Rosenfeld gegenüber der WirtschaftsWoche unmissverständlich: "Natürlich wird es auch Personalanpassungen geben." Konkrete Zahlen nannte er zwar nicht, schloss jedoch einen fünfstelligen Stellenabbau aus.
Hinter den Kulissen geht es um harte Zahlen: Die Fusion soll Synergieeffekte in Höhe von mehreren hundert Millionen Euro freisetzen. Durch Zusammenlegung von Funktionen und Standorten will Schaeffler erhebliche Kosteneinsparungen realisieren.
Tektonische Verschiebungen im Automobilzuliefermarkt
Die Schaeffler-Vitesco-Transformation ist eine der größten Übernahmen der deutschen Automobilzulieferindustrie. Ab 1. Oktober entsteht ein Konglomerat mit vier marktführenden Divisionen:
- E-Mobility
- Powertrain & Chassis
- Vehicle Lifetime Solutions
- Bearings & Industrial Solutions
Mit etwa 120.000 Mitarbeitern an über 100 Produktionsstandorten positioniert sich der neue Riese als globaler Motion Technology-Champion. Doch der Weg dorthin ist steinig: Während Rosenfeld im E-Mobility-Geschäft starkes Wachstum erwartet, gesteht er gleichzeitig ein schwierigeres Umfeld in China ein.
Die deutsche Automobilzulieferbranche befindet sich im Transformationsstrudel zwischen Elektrifizierungsdruck und asiatischer Konkurrenz. Schaefflers mutiger Schritt könnte sich als genialer Zukunfts-Coup oder als überteuertes Risiko entpuppen. Die kommenden Quartalsberichte werden zeigen, ob die Integrationsmaschinerie bereits läuft – oder ins Stottern gerät.
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