SAP steckt in der Zwickmühle. Eine Klage aus den USA wegen angeblichen Diebstahls von Geschäftsgeheimnissen trifft auf operative Probleme bei einem Prestigeprojekt mit der Bundeswehr. Das Ergebnis: Die Aktie des Softwareriesen rutscht gefährlich nah an ihr Jahrestief heran und notiert rund 26 Prozent unter dem Februarhoch.

Die Fakten im Überblick:
- Aktueller Kurs: 210 Euro – nur 4% über dem 52-Wochen-Tief
- US-Klage von o9 Solutions belastet das Sentiment massiv
- S/4HANA-Migration bei der Bundeswehr läuft schleppend
- Analysten sehen trotzdem Kursziele zwischen 290 und 300 Euro

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei SAP?

Vorwurf des Geschäftsgeheimnisdiebstahls

Das US-Unternehmen o9 Solutions wirft SAP schwere Vorwürfe vor. Ende November eingereichte Klageschriften behaupten, ehemalige Führungskräfte von o9 hätten vor ihrem Wechsel zu SAP tausende vertrauliche Dateien mitgenommen. Diese Informationen sollen gezielt genutzt worden sein, um SAP-Produkte im Bereich Supply Chain Management wettbewerbsfähiger zu machen.

SAP hat interne Untersuchungen eingeleitet. Solche Rechtsstreitigkeiten sind im US-Tech-Sektor zwar keine Seltenheit, doch die Unsicherheit über mögliche Schadensersatzzahlungen belastet. Institutionelle Investoren reagieren nervös – das spiegelt sich direkt im Kurs wider.

Bundeswehr-Projekt stockt

Parallel sorgen Berichte über Verzögerungen bei der Bundeswehr-IT für zusätzlichen Druck. Die Umstellung auf die moderne S/4HANA-Plattform verläuft deutlich schleppender als geplant. Interne Dokumente deuten auf funktionale Mängel hin, die den geplanten Zeitplan für den Go-Live massiv nach hinten schieben könnten.

Solche Nachrichten über Großprojekte im öffentlichen Sektor sind Gift für das Vertrauen in die Cloud-Transformation – auch wenn SAP im privaten Sektor weiterhin starke Wachstumszahlen vorweisen kann.

Analysten bleiben optimistisch

Die Diskrepanz zwischen aktueller Marktstimmung und Analystenmeinungen ist bemerkenswert. JPMorgan sieht das Kursziel bei 290 Euro, UBS sogar bei 300 Euro. Das entspricht einem Aufwärtspotenzial von über 35 Prozent.

Die Experten verweisen auf die starke Auftragslage im Cloud-Geschäft und die strategische Ausrichtung auf KI-gestützte Unternehmenssoftware. Viele Marktbeobachter werten die aktuelle Schwäche als überzogene Reaktion auf temporäre Probleme. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis hat sich durch den Rücksetzer deutlich entspannt.

Kritische Unterstützung bei 210 Euro

Die Marke von 210 Euro wird derzeit massiv getestet. Ein nachhaltiges Unterschreiten könnte weiteren Verkaufsdruck auslösen und den Weg zum 52-Wochen-Tief bei 203 Euro öffnen. Die kommenden Handelstage dürften zeigen, ob diese Unterstützung hält oder ob langfristig orientierte Anleger noch tiefer einsteigen können.

SAP-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue SAP-Analyse vom 09. Dezember liefert die Antwort:

Die neusten SAP-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für SAP-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 09. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

SAP: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...