Der deutsche Software-Riese SAP steht vor einer seiner größten Herausforderungen. Während die Cloud-Transformation Fahrt aufnimmt, könnte ein laufendes EU-Kartellverfahren das lukrative Lizenzgeschäft fundamental erschüttern. Hat sich der Konzern mit Zugeständnissen an die Kommission nur eine Atempause erkauft – oder steht eine komplette strategische Neuausrichtung an?

Düstere Prognose: Bricht das Lizenzmodell zusammen?

Die Europäische Kommission untersucht SAPs Geschäftspraktiken im Bereich der ERP-Software mit aller Härte. Im Fokus stehen Praktiken, die den Wettbewerb massiv einschränken könnten:

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  • Komplexe Lizenzierungsbedingungen, die zu höheren Kosten führen
  • Bündelung von Anwendungen, die Wettbewerber benachteiligt
  • Erschwerung des Wechsels zu Konkurrenzanbietern
  • Fragwürdige Praktiken bei Cloud-Migrationen

SAP musste bereits Zugeständnisse machen, um kartellrechtliche Bedenken auszuräumen. Die große Frage: Wird das Unternehmen gezwungen sein, sein profitables Lizenzmodell grundlegend zu überarbeiten?

Starke Zahlen vs. regulatorische Bedrohung

Eigentlich lief das Geschäft zuletzt rund. Die Q2-Zahlen zeigten ein robustes Wachstum:

  • Cloud-Umsatzwachstum von 28% auf konstanter Währungsbasis
  • Gesamtumsatz von 9,03 Milliarden Euro (+9% im Jahresvergleich)
  • Cloud-Umsatz von 5,13 Milliarden Euro (+24% im Jahresvergleich)

Doch diese positiven Fundamentaldaten werden von der regulatorischen Unsicherheit überschattet. Die Aktie notiert derzeit rund 20% unter ihrem 52-Wochen-Hoch – ein klares Signal für die Anlegerskepsis.

Zwangs-Transformation: Was kommt auf SAP zu?

Falls die EU-Kommission ihre Forderungen durchsetzt, steht SAP vor tiefgreifenden Veränderungen. Das Unternehmen müsste:

  • Mehr Flexibilität bei Service-Verträgen bieten
  • Den Wechsel zu Konkurrenzanbietern aktiv erleichtern
  • Transparentere Preisstrukturen implementieren
  • Weniger restriktive Lizenzmodelle entwickeln

Kann SAP diese Herausforderung meistern, ohne die Profitabilität einzubüßen? Die kommenden Wochen werden entscheidend sein, besonders mit der Veröffentlichung der Q3-Ergebnisse am 22. Oktober.

Cloud-Boom als Rettungsanker?

Trotz der regulatorischen Stürme zeigt die Cloud-Transformation weiterhin Stärke. Der Current Cloud Backlog wuchs im Q2 um 22% auf 18,05 Milliarden Euro. Die Nachfrage nach SAPs Cloud-Lösungen bleibt ungebrochen, angetrieben durch die S/4HANA-Plattform und KI-Integrationen via "Joule".

Doch reicht dieses Wachstum aus, um mögliche Einnahmeausfälle im traditionellen Lizenzgeschäft zu kompensieren? Die Diskrepanz zwischen dem aktuellen Kurs und dem Analystenziel von durchschnittlich 344,58 US-Dollar spricht eine deutliche Sprache: Die Märkte sind skeptisch.

SAP befindet sich im Spagat zwischen regulatorischem Druck und digitalem Aufschwung. Ob der Konzern diesen Balanceakt meistert, wird nicht nur über den Kursverlauf entscheiden, sondern über die Zukunft des gesamten Geschäftsmodells.

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