Rwe Aktie: Positive Neubewertung
Die Deutsche Bank kehrt mit einer klaren Kaufempfehlung zu Rwe zurück – und rückt dabei vor allem Datenzentren und das US-Geschäft in den Vordergrund. Im Hintergrund steht ein stark gelaufenes Papier, das zugleich vor einer strategisch spannenden Weichenstellung steht. Wie viel Potenzial traut die Bank dem DAX-Titel noch zu?
Deutsche Bank mit frischem „Buy“
Deutsche Bank Research hat die zuvor ausgesetzte Bewertung von Rwe wieder aufgenommen. Analyst Olly Jeffery startet die Coverage mit:
- Empfehlung: „Buy“
- Kursziel: 50 Euro
- Geschätztes Aufwärtspotenzial: rund 14 % gegenüber dem aktuellen Kursniveau um 44 Euro
Zuvor war die Aktie bei der Bank als „Restricted“ geführt worden, die Bewertung also ausgesetzt. Die Wiederaufnahme mit einer expliziten Kaufempfehlung signalisiert, dass die aus Sicht der Bank relevanten Unsicherheiten inzwischen verarbeitet sind.
An der Börse kam das gut an. Gestern schloss die Aktie bei 44,05 Euro. Auf Sicht von zwölf Monaten steht ein Plus von knapp 56 %, seit Jahresbeginn sind es rund 49 %. Damit gehört der Versorger zu den stärkeren Titeln im Sektor.
Datenzentren und USA im Fokus
In der Studie hebt die Deutsche Bank mehrere Treiber für ihre positive Einschätzung hervor.
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Starke Performance 2025: Rwe hat 2025 bereits eine deutliche Kursrally hinter sich und sich im europäischen Versorgersektor (SX6P) nach vorne geschoben. Trotz des Anstiegs beurteilt die Bank das Bewertungsniveau weiterhin als moderat.
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Datenzentren als Wachstumsthema: Besonders ins Gewicht fällt der erste große Deal im Bereich Datenzentren. Dieser Schritt wird als strategischer Meilenstein gewertet. Die Analysten rechnen mit weiteren Transaktionen, die über sogenannte „Asset Rotation“ den Wert des Portfolios heben könnten. Hintergrund ist die wachsende Stromnachfrage durch Rechenzentren im Zuge des KI-Booms, in deren Umfeld Rwe zunehmend als Infrastruktur-Anbieter gesehen wird.
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Verbessertes Umfeld im US-Markt: Trotz politischer Diskussionen sieht die Deutsche Bank in den USA ein freundlicheres Umfeld, vor allem durch attraktivere Konditionen bei Stromabnahmeverträgen (PPAs). Das stärkt die Perspektiven für das nordamerikanische Geschäft.
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Kapitalallokation als Hebel: Das laufende Aktienrückkaufprogramm über 1,5 Milliarden Euro nähert sich dem Ende. Im Markt wird nun spekuliert, wie das Unternehmen frei werdende Mittel künftig einsetzen könnte – etwa über neue Rückkäufe, eine höhere Dividende oder zusätzliche Investitionen in renditestarke Projekte.
Einordnung: Versorger wird Infrastruktur-Play
Die Wiederaufnahme der Coverage mit positivem Votum passt zu einem spürbaren Stimmungswandel rund um Rwe. Nach Jahren, in denen sinkende Strompreise und politische Unsicherheiten die Wahrnehmung prägten, rückt nun stärker das Bild eines Infrastruktur-Titels für den steigenden Energiebedarf von Rechenzentren und flexibler Erzeugung (Gaskraftwerke) in den Vordergrund.
Im Vergleich zu Wettbewerbern wie Ørsted oder Iberdrola hat Rwe zuletzt aufgeholt. Auf Basis der erwarteten Gewinne für 2026/27 wird die Bewertung von Analysten trotz des Kursanstiegs als moderat beschrieben, insbesondere mit Blick auf Ausbaupläne bei flexibler Erzeugung und Batteriespeichern.
Charttechnisch liegt der Schlusskurs nur leicht über dem 50-Tage-Durchschnitt von 43,25 Euro und deutlich über der 200-Tage-Linie bei 37,12 Euro. Der Abstand von rund 19 % zur 200-Tage-Linie unterstreicht den intakten Aufwärtstrend, während ein RSI von 59,8 noch nicht in überkauftes Terrain weist.
Ausblick bis März 2026
Spannend wird es erneut im März 2026. Dann will Rwe im Rahmen der Bilanzvorlage ein umfassendes Strategie-Update vorlegen. Im Mittelpunkt steht die Kapitalverwendung: Das Management um CEO Markus Krebber will konkretisieren, wie zwischen Dividende, möglichen neuen Rückkaufprogrammen und Investitionen in Wachstumsprojekte gewichtet wird.
Bis dahin bleibt die Aktie technisch gut unterstützt. Der Bereich um 40 Euro fungiert als zentrale Unterstützung, während der Rücklauf in Richtung des von der Deutschen Bank genannten Kursziels von 50 Euro vor allem von weiteren Projektmeldungen im Datenzentrums- und US-Geschäft sowie klaren Signalen zur Kapitalallokation abhängen dürfte.
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