Konsequentes "Capital Recycling" statt Wachstum um jeden Preis: Der Essener Energiekonzern RWE sortiert sein Portfolio neu und trennt sich von einem großen Offshore-Projekt in der Ostsee. Gleichzeitig sichert sich das Management langfristige Einnahmen in Großbritannien und den USA. Zahlt sich diese Strategie der aktiven Portfolio-Bereinigung für Anleger aus?

  • Verkauf: Polnisches Offshore-Projekt geht an PGE
  • Einnahmen: Neue Stromverträge mit Thames Water und in den USA
  • Kursreaktion: Aktie nähert sich wieder dem Jahreshoch

Strategischer Verkauf in Polen

Die wichtigste Nachricht betrifft den strategischen Rückzug aus einem spezifischen Entwicklungsprojekt. RWE veräußert das Offshore-Windprojekt F.E.W. Baltic II an die Polska Grupa Energetyczna (PGE). Die Anlage nördlich von Ustka ist für eine Kapazität von 350 Megawatt (MW) ausgelegt.

Marktbeobachter werten diesen Schritt als klassisches "Capital Recycling". Dabei werden entwickelte Projekte zu Geld gemacht, um Mittel für neue Investitionen freizusetzen oder die Bilanz zu stärken. Der Konzern bleibt dennoch in Polen aktiv und betreibt dort weiterhin Anlagen mit über 660 MW Leistung. Der Abschluss der Transaktion ist – vorbehaltlich der behördlichen Genehmigungen – für das erste Quartal 2026 geplant.

Langfristige Verträge sichern Cashflow

Während in Polen Kapital freigesetzt wird, fixiert RWE in seinen Kernmärkten Großbritannien und USA neue Einnahmequellen. Im Vereinigten Königreich unterzeichnete der Konzern einen fünfjährigen Stromabnahmevertrag (Power Purchase Agreement, PPA) mit dem Wasserversorger Thames Water. Ab diesem Monat liefert RWE jährlich 132 Gigawattstunden grünen Strom aus dem schottischen Windpark Camster.

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Auch in den USA meldeten die Essener Vollzug: Für das 200-MW-Projekt Prairie Creek in Indiana wurde ein 15-jähriger Abnahmevertrag mit Indiana Michigan Power geschlossen. Solche PPAs sind für Investoren von hoher Bedeutung, da sie volatile Marktpreise durch kalkulierbare, feste Einnahmen ersetzen und so die Planungssicherheit erhöhen.

Starke Performance im Marktvergleich

Die Börse honorierte die Kombination aus Disziplin bei der Kapitalallokation und operativer Stärke. Die RWE Aktie beendete den Handel am Freitag bei 44,34 Euro, was einem Plus von 1,03 Prozent entspricht. Damit entwickelte sich das Papier deutlich stärker als der Gesamtmarkt.

Mit einem Zuwachs von 50,00 Prozent seit Jahresanfang gehört der Titel zu den starken Performern im Sektor. Der Kurs nähert sich damit wieder seinem 52-Wochen-Hoch von 46,75 Euro an, das erst Mitte November markiert wurde. Der Abstand zum 200-Tage-Durchschnitt beträgt komfortable 19,10 Prozent, was den übergeordneten Aufwärtstrend technisch untermauert.

Mit dem Closing des Polen-Deals im ersten Quartal 2026 fließt dem Konzern voraussichtlich frische Liquidität zu, während die Einnahmen aus dem Thames-Water-Deal bereits ab sofort umsatzwirksam werden. Gelingt es RWE, diesen Mix aus Projektverkäufen und langfristigen Lieferverträgen beizubehalten, bleiben die Aussichten für das kommende Geschäftsjahr stabil.

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