RWE hat grünes Licht für eines der größten Offshore-Windprojekte in der britischen Nordsee bekommen. Die britische Regierung erteilte die Development Consent Order für den Windpark "Five Estuaries" – ein 1,1-Gigawatt-Projekt, das den Konzern langfristig im strategisch wichtigen UK-Markt verankert. Doch während RWE in Großbritannien expandiert, trennt sich der Konzern gleichzeitig von einem kleineren Projekt in Polen.

Die wichtigsten Fakten:

  • Genehmigung für 1.080-MW-Offshore-Windpark "Five Estuaries" in UK
  • RWE hält 33,33 % am Projekt, Partner sind Macquarie, ESB und Sumitomo
  • Versorgung von rund einer Million britischen Haushalten geplant
  • Verkauf des 350-MW-Projekts "F.E.W. Baltic II" in Polen an PGE
  • Deutsche Bank bekräftigt Kaufempfehlung mit Kursziel 50 Euro

Durchbruch in der Nordsee

Die Development Consent Order für "Five Estuaries" ist mehr als eine Formalität. Sie räumt die größte regulatorische Hürde aus dem Weg und erlaubt dem Konsortium, in die konkrete Projektierung einzusteigen. Bis zu 79 Windturbinen sollen etwa 37 Kilometer vor der Küste von Suffolk entstehen – als Erweiterung des bestehenden Galloper-Windparks.

Das Projekt hat Gewicht: Mit 1,1 Gigawatt Kapazität gehört es zu den größeren Offshore-Vorhaben in der Region. RWE sichert sich damit einen wichtigen Baustein für die zweite Hälfte des Jahrzehnts, wenn die aktuell im Bau befindlichen Anlagen bereits ans Netz gehen.

Der nächste Schritt ist die Sicherung eines sogenannten Contract for Difference – ein staatlich garantierter Stromabnahmevertrag, der Investitionssicherheit schafft. Erst danach wird das Konsortium die finale Investitionsentscheidung treffen.

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Gleichzeitig Rückzug aus Polen

Während RWE in Großbritannien ausbaut, gibt der Konzern ein kleineres Projekt in der polnischen Ostsee ab. Das 350-Megawatt-Vorhaben "F.E.W. Baltic II" geht an den polnischen Energieversorger PGE. Die Transaktion soll im ersten Quartal 2026 über die Bühne gehen.

Sven Utermöhlen, Chef von RWE Offshore Wind, begründete den Schritt mit Effizienzüberlegungen. PGE könne das Projekt besser in sein bestehendes Portfolio integrieren, während RWE sich auf größere Cluster konzentrieren will, bei denen Skaleneffekte besser zum Tragen kommen.

Der Verkauf bedeutet keinen Abschied aus Polen. RWE betreibt dort weiterhin Onshore-Wind- und Solaranlagen mit über 660 Megawatt Kapazität. Die Botschaft ist klar: Fokus auf die Projekte, die strategisch am meisten Sinn ergeben.

Analysten sehen Potenzial

Die Deutsche Bank bestätigte Mitte Dezember ihre Kaufempfehlung für die RWE-Aktie und sieht das Kursziel bei 50 Euro. Analyst Olly Jeffery hob die starke Performance im laufenden Jahr hervor – seit Jahresbeginn legte die Aktie bereits deutlich zu. Die Pipeline an globalen Investitionsmöglichkeiten und die disziplinierte Kapitalallokation bleiben zentrale Argumente für die positive Einschätzung.

Die jüngsten Meldungen untermauern diese Sicht. Mit "Five Estuaries" sichert sich RWE ein Projekt mit substanziellem Volumen, während der Verkauf in Polen zeigt, dass das Management bereit ist, sich von Assets zu trennen, die nicht ins Kernportfolio passen.

Konsolidierung auf hohem Niveau

Die RWE-Aktie bewegt sich nach der starken Rallye der vergangenen Monate seitwärts. Der nächste Kurstreiber dürfte von konkreten Fortschritten bei "Five Estuaries" kommen – insbesondere der Abschluss des Differenzvertrags wäre ein wichtiges Signal. Bis zum Analystenziel von 50 Euro bleibt noch Luft, doch ob diese ausgeschöpft wird, hängt davon ab, wie zügig RWE die Pipeline in echte Cashflows überführen kann.

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