RWE Aktie: Gewinn-Implosion schockt Anleger

Der Essener Energieriese RWE steckt mitten in einer operativen Krise. Die jüngsten Quartalszahlen enthüllen einen brutalen Gewinneinbruch – das Ergebnis pro Aktie brach um dramatische 68% ein. Doch Analysten halten trotzdem an ihren optimistischen Kurszielen fest. Widerspricht der Markt hier der Realität?

Quartalszahlen: Eine desaströse Bilanz

Die Zahlen für das letzte Quartal lesen sich wie ein Albtraum für Aktionäre:

• Umsatz: -20,07% auf 3,67 Mrd. Euro
• Gewinn pro Aktie (EPS): Sturz von 2,81 Euro auf nur noch 0,91 Euro (-68%)
• Operative Margen: Deutlich unter Druck

Diese Entwicklung wirft ein grelles Licht auf die aktuellen Herausforderungen. Zwischen strategischen Investitionen in die Energiewende und volatilen Marktbedingungen scheint die Profitabilität vorübergehend auf der Strecke geblieben zu sein.

Analysten bleiben paradoxerweise optimistisch

Trotz der desaströsen Quartalszahlen zeigen sich die Marktbeobachter erstaunlich gelassen. Das durchschnittliche Kursziel liegt unverändert bei 42,56 Euro – das wäre ein Aufholpotenzial von über 23% zum aktuellen Kurs von 34,49 Euro.

Noch interessanter: Für das Gesamtjahr 2025 erwarten Analysten ein EPS von 2,11 Euro. Das würde eine massive Erholung in den kommenden Quartalen voraussetzen. Eine realistische Einschätzung oder reine Hoffnung?

Technische Lage: Zwischen Bodenbildung und Widerstand

Aus charttechnischer Sicht zeigt die RWE-Aktie ein gemischtes Bild. Nach der jüngsten Korrektur befindet sich das Papier zwar etwa 8% unter seinem 52-Wochen-Hoch, aber immer noch komfortabel 23% über dem Dezember-Tief.

Die entscheidende Frage: Schafft es der Titel, sich über dem 100-Tage-Durchschnitt bei 34,64 Euro zu stabilisieren? Oder droht ein erneuter Test der unteren Unterstützungsbereiche?

Fazit: Glauben vs. Realität

RWE steht an einem Scheideweg. Die aktuellen Zahlen sind unschön, doch der Markt scheint weiterhin an die langfristige Transformationstory zu glauben. Die nächsten Quartale werden zeigen, ob die Analysten mit ihrer optimistischen Prognose recht behalten – oder ob die Gewinn-Implosion doch nachhaltigere Spuren hinterlassen hat.