Ein Sondereffekt aus Großbritannien katapultiert RWE auf ein 14-Jahres-Hoch – doch kaum erreicht die Aktie 46,95 Euro, herrscht Uneinigkeit im Analystenlager. Während Jefferies zum Kauf rät, zieht Kepler Cheuvreux die Notbremse und stuft auf „Reduce" ab. Begründung: fundamental nicht mehr zu rechtfertigen. Stehen Anleger nach der 60-Prozent-Rally vor einer gefährlichen Überhitzung oder ist die Wachstumsstory des Energiekonzerns noch lange nicht auserzählt?

Der Katalysator: 225 Millionen Euro aus dem Nichts

Die Ausgangslage klingt spektakulär: RWE verkauft ein Rechenzentrumsprojekt in Großbritannien und verbucht einen Buchgewinn von rund 225 Millionen Euro. Dieser Coup zeigt zweierlei – der Konzern versteht es, vom KI-Boom und der damit explodierenden Stromnachfrage clever zu profitieren. Gleichzeitig wirft es die Frage auf, wie viel des jüngsten Kursanstiegs auf einmaliger Bilanzakrobatik basiert.

Die wichtigsten Eckpunkte der Quartalszahlen:

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  • Sondereffekt von 225 Millionen Euro durch Rechenzentrums-Verkauf
  • Jahresprognose für bereinigtes EBITDA bestätigt: 4,55 bis 5,15 Milliarden Euro
  • Kurssprung von über 9 Prozent auf 46,95 Euro – höchster Stand seit 2011
  • Jahresperformance: Beeindruckende +54,47 Prozent
  • Aktueller Kurs nur 2,33 Prozent unter dem 52-Wochen-Hoch

Jefferies gegen Kepler: Wer hat recht?

Jefferies hält unbeirrt an der Kaufempfehlung fest. Die US-Analysten sehen in der strategischen Neuausrichtung und den massiven Investitionen in erneuerbare Energien weiteres Aufwärtspotenzial. Mit 11,4 Gigawatt an neuen Anlagen im Bau – vom Nordseecluster bis zu US-Solarparks – unterstreicht RWE seine Ambitionen im Zukunftsmarkt.

Kepler Cheuvreux sieht das diametral anders. Die Herabstufung auf „Reduce" ist ein klares Signal: Nach der Rallye sei die Bewertung von der fundamentalen Realität entkoppelt. Der RSI von 59,8 deutet zwar noch nicht auf extreme Überhitzung hin, aber die Volatilität von über 31 Prozent zeigt: Hier ist reichlich Nervosität im Spiel.

Enteilt der Kurs der Realität?

Die Aktie notiert aktuell knapp 30 Prozent über ihrem 200-Tage-Durchschnitt – ein deutliches Warnsignal für kurzfristig orientierte Trader. Doch die langfristige Wachstumsstory bleibt intakt. Die Frage ist nur: Haben die Kurse bereits zu viel Zukunft eingepreist?

Bis zum Geschäftsbericht am 12. März 2026 dürften vor allem zwei Faktoren entscheidend sein: Die Entwicklung der Strompreise und der Fortschritt bei den Großprojekten. Sollte sich die Marktstimmung eintrüben oder das Wachstumstempo nachlassen, könnte die hohe Bewertung zum Bumerang werden. Anleger stehen vor der klassischen Börsen-Zwickmühle: Gewinne mitnehmen oder auf die nächste Stufe der Energiewende setzen?

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