Diese Woche meint es nicht gut mit den Aktionären der RTL Group. Erst schockte der Medienkonzern die Märkte mit einer drastischen Gewinnwarnung, nun folgt am heutigen Freitag der nächste strategische Nackenschlag: Wichtige Zugpferde im Sportbereich brechen weg. Angesichts schwächelnder Werbemärkte und neuer Konkurrenz stellen sich Anleger besorgt die Frage: Geht dem Senderriesen nun endgültig die Puste aus?

TV-Hammer: DAZN greift zu

Die Nachricht trifft die Strategie des Konzerns empfindlich: Berichten zufolge hat sich der Streaming-Herausforderer DAZN die Übertragungsrechte für die UEFA Europa League und die Conference League ab der Saison 2027/28 gesichert. Für RTL, das diese Wettbewerbe seit 2018 sowohl im Free-TV als auch auf dem Streamingdienst RTL+ zeigte, ist dies ein herber Verlust.

Zwar laufen die aktuellen Verträge noch bis 2027, doch das Signal ist eindeutig. Live-Sport war bisher ein entscheidender Treiber, um Zuschauer vom linearen Fernsehen in kostenpflichtige Abos zu konvertieren. Dass Digital-Player wie DAZN oder Amazon Prime Video nun aggressiv in diese Domänen eindringen, setzt das etablierte Geschäftsmodell massiv unter Druck.

Finanzieller Gegenwind

Der Verlust der Rechte kommt zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt. Erst am Dienstag musste RTL seine Prognose für das Gesamtjahr 2025 deutlich zusammenstreichen. Das bereinigte EBITA wird nun nur noch bei rund 650 Millionen Euro erwartet – zuvor waren es 780 Millionen Euro.

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Verantwortlich für diese Korrektur ist die anhaltende Schwäche der TV-Werbemärkte in Deutschland und Frankreich. Die erhoffte Erholung in der zweiten Jahreshälfte blieb aus, was die Ertragskraft des Unternehmens spürbar belastet. Der kleine Lichtblick des erfolgreichen Spendenmarathons kann über diese fundamentalen Probleme kaum hinwegtäuschen.

Strategie in Gefahr?

Die Kombination aus wegbrechenden Werbeeinnahmen und dem Verlust von Premium-Inhalten stellt das "hybride" Modell von RTL auf den Prüfstand. Ohne den verlässlichen Zuschauer-Magneten Fußball muss der Konzern nach 2027 schneller und effektiver auf Unterhaltungsformate und Reality-Shows setzen, um das Streaming-Wachstum zu stützen.

Analysten warnen bereits, dass die Werbeflaute zwar die akutere Bedrohung darstellt, der Verlust der Sportrechte aber die langfristige Wachstumsfantasie dämpft.

Ausblick

Die Aktie kämpft weiter mit dem Abwärtstrend und notiert aktuell bei 32,90 Euro. Mit einem RSI von 14,5 ist der Titel zwar technisch massiv überverkauft, doch die Unterstützung bei 31,50 Euro wackelt bedenklich. Anleger werden nun genau beobachten, wie das Management das freiwerdende Budget reinvestieren will, um die drohende Lücke im Content-Portfolio zu schließen.

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