Die RTL Group sorgte am Dienstag für Entsetzen an der Börse: Der europäische Medienriese kappte seine Jahresprognose dramatisch – und zwar nicht nur ein bisschen. Verantwortlich sind die deutschen und französischen TV-Werbemärkte, die völlig eingebrochen sind. Die Frage, die sich Anleger jetzt stellen: Ist das nur eine Delle oder der Anfang vom Ende des klassischen Fernsehgeschäfts?

Einbruch in der Werbung frisst Streaming-Erfolge auf

Die Zahlen haben es in sich: RTL erwartet für 2025 nun nur noch ein bereinigtes EBITA von rund 650 Millionen Euro – zuvor waren es 780 Millionen. Auch beim Umsatz rudert der Konzern zurück: Statt 6,45 Milliarden Euro sollen es jetzt nur noch 6,0 bis 6,1 Milliarden werden.

Der Grund für den Absturz liegt auf der Hand: Die TV-Werbeerlöse sind in den ersten neun Monaten um satte 7,4 Prozent eingebrochen. Und während RTL noch Anfang des Jahres auf eine Erholung in der zweiten Jahreshälfte hoffte, ist genau diese ausgeblieben. Die Werbekunden halten ihr Geld zusammen – ein Warnsignal, das bereits Konkurrenten wie ProSiebenSat.1 und Ströer zuvor ausgesendet hatten.

Dabei läuft nicht alles schlecht bei RTL: Die Streaming-Plattformen in Deutschland, Ungarn und Frankreich legten kräftig zu. Die Zahl der zahlenden Abonnenten kletterte um 17,4 Prozent auf 7,6 Millionen. Die Streaming-Erlöse schossen entsprechend um 26,6 Prozent nach oben, auch die digitale Werbung legte mit plus 31,7 Prozent deutlich zu. Doch das reicht nicht, um den Einbruch im klassischen Geschäft aufzufangen.

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Fremantle schwächelt, Sky-Deal verzögert sich

Auch die Produktionstochter Fremantle enttäuschte. Deren Umsatz sank in den ersten drei Quartalen um 5,1 Prozent auf 1,35 Milliarden Euro – vor allem das schwache US-Geschäft belastete. Zudem kündigte RTL ein neues Aktienrückkaufprogramm von bis zu 833.948 Aktien an, das im Zusammenhang mit der geplanten Sky-Deutschland-Übernahme steht.

Apropos Sky: Die Übernahme verzögert sich weiter. Zwar läuft das Genehmigungsverfahren, doch ein Abschluss wird erst in der ersten Hälfte 2026 erwartet. Von diesem Deal erhofft sich RTL Synergien von 250 Millionen Euro – dringend benötigtes Geld, um die Verluste im Streaming-Geschäft auszugleichen. Immerhin: RTL bestätigt, dass die Verluste im Streaming 2025 mehr als halbiert werden und das Segment 2026 profitabel sein soll.

Mittelfristziel bleibt – aber wie realistisch ist es?

Trotz des Rückschlags hält RTL an seinem mittelfristigen Ziel fest: Ein bereinigtes EBITA von einer Milliarde Euro bleibt das erklärte Ziel. Erreichen will der Konzern das durch Streaming-Profitabilität, Sky-Synergien, massive Kostensenkungen und den Einsatz von künstlicher Intelligenz.

Eine weitere gute Nachricht für Aktionäre: Der geplante Verkauf von RTL Nederland an DPG Media soll am 1. Juli 2025 abgeschlossen werden. Im Mai 2026 winkt dann eine Sonderdividende von 5,00 Euro je Aktie. Analysten von Barclays, Bernstein und UBS haben nach der Gewinnwarnung ihre Einschätzungen angepasst – Barclays senkte sein Kursziel deutlich.

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