Die RTL-Papiere verloren am Dienstag zeitweise 5,5 Prozent. Damit ist die Euphorie, die nach der Sky-Deutschland-Übernahme im Juni für einen Kurssprung sorgte, komplett verflogen. Die Kurslücke vom Juni ist geschlossen – und die harte Realität bestimmt wieder den Handel.

Der Grund: RTL musste den Jahresausblick zusammenstreichen. Der erwartete Konzernumsatz sackt von zuvor 6,45 Milliarden Euro auf nur noch 6,0 bis 6,1 Milliarden Euro. Beim bereinigten Ergebnis wird statt 780 Millionen Euro nur noch rund 650 Millionen Euro erwartet. Im dritten Quartal brach der TV-Werbeumsatz um 8,3 Prozent auf 476 Millionen Euro ein.

Niemand ist überrascht

Wirklich schockiert hat die Prognosesenkung die Börse aber nicht. Bereits Mitte September hatte der Werbevermarkter Ströer seine Prognose gekappt, und auch ProSiebenSat.1 ruderte zurück. Die Investmentbank Bernstein belässt RTL deshalb bei "Market-Perform" mit einem Kursziel von 31 Euro. Analystin Annick Maas betont: Die unsicheren Werbemärkte in Deutschland und Frankreich überraschen nicht.

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Die RTL-Aktie dämmte ihr Minus im Tagesverlauf auf gut drei Prozent ein. Trotz der aktuellen Schwäche liegt die Jahresperformance bei plus 19 Prozent – gemessen vom Rekordtief im November 2024.

Streaming läuft, TV schwächelt

Nicht alles läuft schlecht bei RTL. Die Streaming-Dienste verzeichneten Ende September knapp 7,6 Millionen zahlende Abonnenten – ein Plus von 17,4 Prozent zum Vorjahr. Der scheidende RTL-Chef Thomas Rabe zeigt sich zuversichtlich, bis Jahresende die 8-Millionen-Marke zu knacken. Im Mai 2026 übernimmt Clement Schwebig von Warner Bros. Discovery das Ruder.

Das Management kündigte zudem den Rückkauf von bis zu 834.000 Aktien für 29,2 Millionen Euro an. Bereits im September hatte RTL fast 3,2 Millionen Aktien zu 37,85 Euro je Aktie zurückgekauft. Die insgesamt vier Millionen zurückgekauften Aktien können für die variable Komponente der Sky-Deutschland-Übernahme eingesetzt werden. Der Kaufpreis für Sky liegt bei zunächst 150 Millionen Euro in bar plus einer variablen Komponente, die an die RTL-Aktienentwicklung gekoppelt ist und auf maximal 377 Millionen Euro begrenzt ist.

Die beliebte Dividendenaktie mit einer aktuellen Rendite von 7,5 Prozent bleibt vorerst im Würgegriff der schwachen TV-Werbemärkte.

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