Die Ørsted-Aktie verlor 2,6% auf 119,00 DKK, nachdem der dänische Offshore-Wind-Pionier ankündigte, bis Ende 2027 weltweit 2.000 Stellen zu streichen – ein Viertel seiner gesamten Belegschaft. Der radikale Sparkurs kommt nur drei Tage nach einer milliardenschweren Kapitalerhöhung und markiert eine dramatische strategische Wende.

Trump-Politik zwingt zum Rückzug

Die Stellenstreichungen sind die direkte Folge von Ørsteds strategischer Kehrtwende vom US-Markt, wo die Trump-Administration der Offshore-Windkraft den Kampf angesagt hat. Bereits an seinem ersten Amtstag stoppte Trump neue Offshore-Wind-Projekte und erklärte: "Wir machen diesen Wind-Kram nicht."

Der Höhepunkt der regulatorischen Feindseligkeit erreichte Ørsted im August, als die US-Regierung den Baustopp für das Revolution-Wind-Projekt vor Rhode Island verhängte. Das 704-Megawatt-Projekt war zu 80% fertiggestellt und sollte über 350.000 Haushalte mit Strom versorgen. Obwohl ein Bundesgericht den Baustopp im September kippte, hat die politische Unsicherheit Ørsteds Wachstumschancen in Amerika nachhaltig beschädigt.

Milliarden-Rettung mit bitterem Beigeschmack

Die radikale Restrukturierung folgt auf eine Kapitalerhöhung, die bei Aktionären tiefe Wunden hinterlässt:

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  • Ørsted sammelte 59,56 Milliarden DKK ein – jedoch zu einem massiven Abschlag von 45%
  • Der Ausgabepreis lag bei nur 66,60 DKK pro Aktie
  • Der dänische Staat als Mehrheitseigner übernahm über 50% des Angebots

CEO Rasmus Errboe rechtfertigt den Sparkurs als "notwendige Konsequenz unserer Entscheidung, das Geschäft zu fokussieren". Die Maßnahmen sollen ab 2028 jährlich 2 Milliarden DKK einsparen. Doch können Einsparungen die regulatorischen Stürme in den USA ausgleichen?

Branche im Perfect Storm

Ørsteds Kahlschlag spiegelt den Perfect Storm wider, der die gesamte Offshore-Wind-Branche erfasst:

  • Explodierende Kosten durch Inflation und Lieferketten-Probleme
  • Höhere Zinsen belasten die Finanzierung großer Projekte
  • Sogar die Natur spielt nicht mit – "unterdurchschnittliche Windgeschwindigkeiten" zwangen Ørsted bereits im September zur Gewinnwarnung

Der dänische Pionier konzentriert sich nun voll auf den europäischen Markt, wo stabilere regulatorische Rahmenbedingungen und etablierte Projekt-Pipelines bessere Perspektiven versprechen. Doch der Preis für diese strategische Neuausrichtung ist hoch: 2.000 Mitarbeiter verlieren ihre Jobs, und Aktionäre mussten eine massive Verwässerung hinnehmen.

Die dritte Quartalszahlen werden zeigen, ob der radikale Sparkurs ausreicht, um Ørsted zurück in ruhigere Gewässer zu steuern – oder ob der Abwind für den Windkraft-Riesen weiter anhält.

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